Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hat die von der EU-Kommission beschlossene Neuregelung des Autovertriebs als unklar kritisiert. "Wir hätten uns im Beschluss aus Brüssel eine klarere Regelung der Markenexklusivität gewünscht", sagte der Präsident des Verbandes, Bernd Gottschalk, am Mittwoch in Frankfurt. Zwar habe es Verbesserungen gegenüber früheren Entwürfen gegeben, es seien aber wichtige Vorschläge des Europäischen Parlaments und der Mitgliedsstaaten nicht ausreichend berücksichtigt worden. Dies gelte vor allem für die Standortbindung der Händler, die im Oktober 2005 wegfallen soll, und den beschlossenen Mehrmarkenhandel. Kunden bevorzugten eindeutig exklusive Vertriebs- und Kundendienstkonzepte, erklärte Gottschalk. "Sie wollen auch weiterhin die enge Verbindung zwischen Verkauf und Service, während sie den Verkauf ohne angeschlossene Werkstatt kaum akzeptieren." Gottschalk widersprach der Erwartung der EU-Kommission, dass es durch die neuen Regeln zu sinkenden Autopreisen kommen werde. Dies sei unrealistisch, da der harte Wettbewerb, der Euro und das Internet bereits eine europäische Harmonisierung eingeleitet hätte. Der VDA sei besorgt über die mittelfristigen Auswirkungen der neuen Verordnung auf den "bewährten mittelständischen Automobilhandel". (dpa)
VDA: Neuregelung des Autovertriebs ist unklar
Wichtige Vorschläge des Europäischen Parlaments und der Mitgliedsstaaten sind laut Verband nicht berücksichtigt worden