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Untersuchung: Kein höherer Wertverlust bei gebrauchten Dieseln

24.04.2017 16:09 Uhr
Untersuchung: Kein höherer Wertverlust bei gebrauchten Dieseln
Die Wertverluste von gebrauchten Dieseln sind trotz der aufgeflammten Diskussion um Fahrverbote für ältere Fahrzeuge nicht größer geworden.
© Foto: Patrick Pleul/dpa

Angesichts der Ankündigung von Fahrverboten fragen sich immer mehr Verbraucher: Soll ich meinen Diesel behalten oder verkaufen? Am Markt ist von einer Not der Dieselbesitzer bislang wenig zu spüren.

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Die Wertverluste von gebrauchten Dieseln sind trotz der aufgeflammten Diskussion um Fahrverbote für ältere Fahrzeuge nicht größer geworden. Für einen drei Jahre alten Diesel etwa bekam ein Halter im März einen Restwert von 55,7 Prozent des ursprünglichen Listen-Neupreises, wie aus einer Untersuchung der Deutschen Automobil Treuhand GmbH hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Vor einem Jahr - also im März 2016 - lag dieser Wert noch ähnlich hoch, nämlich bei 55,2 Prozent. Anfang des Jahres - also bevor die Debatte über Fahrverbote für Diesel etwa in Stuttgart an Fahrt aufnahm - waren es 56 Prozent. Für einen vergleichbaren Benziner betrug der ermittelte Wertverlust im März 56,5 Prozent. Die Daten werden ermittelt, indem rund 18.000 Autohändler in Deutschland Informationen an die DAT übermitteln, sobald ein Auto verkauft wird.

Der befürchtete Preisverfall bei Dieselautos hat sich damit bislang nicht eingestellt. Der Bundesverband freier Kfz-Händler ging zunächst davon aus, dass sich die Preise um 10 bis 20 Prozent nach unten bewegen könnten. Auch Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) zeigen, dass die Zahl der Besitzumschreibungen im März 2017 (237.737) leicht höher lag als im Vorjahresmonat (225.694).

Die baden-württembergische Landesregierung hatte im Februar Fahrverbote ab dem Jahr 2018 in Stuttgart angekündigt, um der hohen Feinstaub- und Stickoxid-Belastung in der Landeshauptstadt Herr zu werden. Details dazu sollen am 6. Mai veröffentlicht werden.

Mehr Standtage

Was nicht so sehr den Kunden, wohl aber den Händlern allerdings zu schaffen macht, ist die größere Zahl von Tagen, die die Autos auf ihrem Hof stehen. Lag sie vor einem Jahr noch bei 85 Tagen für Diesel, so ist sie im März 2017 auf 98 angestiegen. Bei Benzinern ging es von 86 auf 89 Tage nach oben.

"Jeder Tag, den ein Pkw beim Handel steht, kostet den Handel Geld, da diese Fahrzeuge meist finanziert sind und beworben werden müssen", hieß es dazu. Zudem könnten Standschäden entstehen. Trotzdem seien die Preise immer noch relativ stabil. "Der Handel verdient an diesen Fahrzeugen allerdings weniger, weil er durch jeden Tag mehr, den sein gesamter Fahrzeugbestand steht, Geld verliert."

Das Angebot an gebrauchten Dieseln ist den Angaben zufolge in den vergangenen Jahren gestiegen. Grund ist das wachsende Angebot von Firmenflotten und Autovermietern mit traditionell hohem Dieselanteil. Diese Autos werden dann oft als Gebrauchtwagen weiterverkauft. In der kommenden Woche veröffentlicht die DAT voraussichtlich eine ausführliche Befragung von Autohaltern zum Thema. (dpa)

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KOMMENTARE


Gerd M.

24.04.2017 - 12:41 Uhr

Sicher objektiv und uneigennützig. Die DAT bewertet die Geschäftsfahrzeuge von Volkswagen, warum sollte es da Gefälligkeitsgutachten geben...?


THK

24.04.2017 - 16:32 Uhr

Herr Gerd M. wo steht da was von Volkswagen ? Die Aussage bezieht sich auf Diesel allgemein ..


Kurbelwellenfan

25.04.2017 - 08:23 Uhr

Das Dieselproblem ist für die Hersteller ein Problem doppelter Art geworden. Man braucht den Diesel wegen der Flottenverbräuche und man hat eine "eingeschliffene" Produktion. Die Diskussion um den Diesel muss der Hersteller eindämmen, wie eine Feuer! Die DAT ist herseller- und händlerabhängig. Sie wird die Rolle des Pfeifendem im Wald spielen. Wenn ich Frühindikatoren über das künftige Bestellverhalten von Kunden haben will, dann schaue ich mir die Bestellungen und Zualssungen der Käufe von Werksangehörigen an, die darauf angewiesen sind, ihre Karre nach einem halben Jahr dem Markt zu überantworten. Also einfach mal bei den Zulassungstellen in Böblingen, Ingolstadt, Wolfsburg und Emden nachfragen. Der Rest ergibt sich von allein. Bei der Betrachtung ist es völlig gleichgültig, inwieweit nun ein Diesel umweltmässig objektiv besser oder schlechter ist. Es kommt bei Kundenentscheidungen auf die Wahrnehmung und nicht auf die Wirklichkeit an. Zur Wirklichkeit gehören nun riesige Flotten an Diesel-Dienstwagen, die Tag für Tag auf den Markt zurückkommen. Wer hat nun das Risiko an der Backe? Und was argumentieren die Händler so oft: "Unser Hersteller macht das schon....."Soviel Gottvertrauen muss man erst mal haben.


M.

25.04.2017 - 08:25 Uhr

Das klingt nach "Pfeiffen im Walde". Man muss heutzutage in der Zeit der alternativen Fakten jeder Untersuchung und Statistik, die meist interessengesteuert sind, kritisch gegenüberstehen. Jedenfalls deckt sich das Ergebnis nicht mit meinen Erfahrung. Händler beklagen, dass sie keine Diesel mehr verkaufen. Die Diesel-Diskussion wird ebenso wenig verschwinden wie die schlechten Luftwerte in Metropolen. Der Handlungsdruck der Verwaltungen ist groß, das wird die Dieselfahrzeugpreise unter Druck setzen, ob das in den Chefetagen gern gesehen wird oder nicht.


Gerd M.

25.04.2017 - 08:31 Uhr

Herr, Frau oder Es THK, in der Mitte des Artikelfotos finden Sie einen Hinweis. Auslöser der Dieselkrise war übrigens der Dieselbetrug, gerne auch die Dieselthematik..., bei Volkswagen. Sollten andere Hersteller ähnlich exponiert dem Ruf der Branche geschadet haben, hätten die Medien dies sicher nicht unterschlagen.


Kurbelwellenfan

25.04.2017 - 10:09 Uhr

Steter Tropfen höhlt den Stein: Alle Leser hier mögen doch nur mal in Spiegel-Olnine von heute schauen. Dort berichtet das UBA über "eigene" Abgastests unter normalen Fahrbedingungen. Die Abweichungen von den Prüfstandsmessungen bei den Stickoxyden sind erheblich. Wohlgemerkt: Ich Teile die ewigen besserwisserischen Hinweise des UBA nicht. Das Problem ist nur, dass die über ihre Presseabteilungen ständig neue Kassandra-Meldungen verbreiten, die sich bei den Kunden festsetzen. Alternativ dazu raisonieren die Grünen in Baden-Württtemberg - und nicht nur dort - über Sperrungen von Städten. Wie naiv muss man eigentlich sein, um zu glauben, das Ganze ginge an der Restwertentwicklung vorbei? Wie ich schon schrieb, die DAT praktiziert das Pfeifen im Wald!


UE

25.04.2017 - 14:22 Uhr

Man kann den erhöhten Wertverlust aber auch herbeireden. Das macht man so lange bis es dann endlich passiert und man sagen kann: Siehste, hab ich gleich gesagt. Fakt aus dem aktuellen Tagesgeschäft: die Ankaufs- und Verkaufspreise SIND stabil. es gibt keine Auffälligkeiten. Natürlich will das hier keiner der "Experten" hören... ;-)


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