Die Gefahr ist bekannt, doch die Einsicht bleibt oftmals auf der Strecke. Laut einer aktuellen Umfrage des Kfz-Direktversicherers DA Direkt zum Tag der Verkehrssicherheit am 21. Juni nutzen 30 Prozent der Deutschen beim Autofahren ein Mobiltelefon. 2013 waren es noch 20 Prozent gewesen.
Gleichzeitig halten 82 Prozent den Gebrauch von Mobiltelefonen beim Autofahren für besonders gefährlich, vor allem seitdem die meisten Geräte internetfähig sind. Zwei von drei Befragten (64 Prozent) fordern eine stärkere Bestrafung der Handynutzung am Steuer.
Wer beim Autofahren zum Mobiltelefon greift, tut dies laut Umfrage vor allem zum Telefonieren (29 Prozent) oder für die Navigation (sieben Prozent). Social Media und Apps spielen kaum eine Rolle: Nur zwei Prozent geben an, ihr Telefon bei der Fahrt für Facebook & Co. zu verwenden. Am häufigsten werden mobile Geräte von Fahrern in Hamburg (68 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (64 Protent) beansprucht, am vorsichtigsten sind mit elf Prozent die Brandenburger.
Angst vor Mobiltelefonie am Steuer
Dass es deutschen Autofahrern an Problembewusstsein mangelt, kann man nach der Umfrage nicht behaupten. 72 Protzent fühlen sich gestört, wenn andere Fahrer ihr Mobiltelefon benutzen und fürchten um die eigene Sicherheit. 64 Prozent wollen sogar, dass dies zukünftig noch stärker geahndet wird. Schließlich sind 82 Prozent der Meinung, dass Autofahren gefährlicher geworden ist, seitdem die meisten Handys internetfähig sind.
"Internetfähige Mobiltelefone stellen Autofahrer vor zusätzliche Herausforderungen: Konzentration und Vorsicht leiden, die Gefahr von Übermüdung steigt. Smartphones und Handys haben am Steuer also nichts verloren", sagte Norbert Wulff, Vorstand des Kfz-Direktversicherers DA Direkt, zu den Ergebnissen.
Immerhin: Die Reform des Punktesystems in Flensburg zeigt erste Wirkung. So wollen 26 Prozent derjenigen, die beim Fahren das Mobiltelefon nutzen, ihre Gewohnheiten in Zukunft ändern und seltener oder sogar überhaupt nicht mehr am Lenkrad telefonieren – vor allem aus Angst, den Führerschein schneller zu verlieren. (se)