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Umfrage: Die Wünsche der Bosse

21.12.2012 07:07 Uhr
Viele deutsche Top-Manager wünschen sich zu Weihnachten nichts sehnlicher als ein Ende der Euro-Schuldenkrise.
© Foto: Fotolia / Eisenhans

Viele deutsche Top-Manager wünschen sich laut einer Umfrage der Nachrichtenagentur dpa zu Weihnachten nichts sehnlicher als ein Ende der Euro-Schuldenkrise. Vor allem die Autobranche sorgt sich.

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Viele deutsche Top-Manager wünschen sich zu Weihnachten nichts sehnlicher als ein Ende der Euro-Schuldenkrise. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Nachrichtenagentur dpa unter den wichtigen Konzernchefs hierzulande. Ihre Antworten auf die offene Frage, was sie sich für das Jahr 2013 wünschen, drehen sich fast ohne Ausnahme um die seit langem brenzlige Lage rund um die Staatsfinanzen in Südeuropa und deren Auswirkungen auf die Gemeinschaftswährung.

Besonders ausgeprägt ist das Bild in der Autobranche: Dieter Zetsche (Daimler), Rupert Stadler (Audi), Norbert Reithofer (BMW) und Georg Pachta-Reyhofen (MAN) äußerten alle ihre Sorgen zur Eurokrise. Ihre Branche leidet derzeit kräftig unter dem rückläufigen Markt Europa, wo die Absatzzahlen seit Monaten in den Keller rutschen. Doch auch Unternehmenslenker in ganz anderen Branchen wie etwa Michael Diekmann (Allianz), Herbert Hainer (Adidas), Axel C. Heitmann (Lanxess), Jim Snabe (SAP) oder Stefan Schulte (Fraport) wünschen sich das Ende der konjunkturell belastenden Situation.

Nicht selten schwingt zwischen den Zeilen richtig Sorge mit. Daimler-Chef Zetsche etwa möchte: "Dass sich auch im Wahljahr eine Einsicht hält: Das alte, geteilte Europa war definitiv nicht das bessere Europa." Andere Spitzenmanager teilen die Befürchtungen, wollen aber auch Zuversicht verbreiten. Allianz-Vorstandsvorsitzender Michael Diekmann etwa erwartet, dass 2013 für Europa zwar ein Jahr des Übergangs bleibe und das Ringen um Beruhigung weiter belastete. "Aber die Anpassungsfortschritte sind unverkennbar. Wenn es uns dann noch gelingt, die Weichen für die weitere Integration in Europa schnell und richtig zu stellen, kehrt auch das Vertrauen zurück - und damit auch die Voraussetzung für die Rückkehr zum Wachstum in Europa."

Vertrauen und Zuversicht sind wichtig

Die dpa ließ den Kommunikationswissenschaftler Professor Frank Brettschneider von der Uni Stuttgart-Hohenheim die Antworten sichten. Er sieht zwei wichtige Aspekte angesprochen, die bei der Betrachtung der Schuldenkrise oft zu kurz kämen: "Vertrauen und Zuversicht. Das Vertrauen auch der Bürger hat im Zuge der Banken- und der Euro-Krise enorm gelitten; Vertrauen ist aber als psychologische Größe wichtig, um die Probleme zu bewältigen", sagt Brettschneider, der unter anderem an der Nahtstelle zwischen Sprache und Medien forscht. "Und Zuversicht ist eine Triebfeder für das Bewältigen von Krisen."

Dass sich derart viele Konzernchefs übereinstimmend für das Thema Finanzkrise entschieden, unterstreicht laut Brettschneider die nach wie vor große Bedeutung des Wirtschaftsraumes Europa für Deutschland. "Der Zustand Europas wirkt sich - direkt oder indirekt - auf den wirtschaftlichen Erfolg der Unternehmen aus", sagte er. Neben den Folgen für das eigene Geschäft gingen einige Unternehmenslenker auch gezielt auf die schwierige Lage vieler Menschen in Südeuropa ein. Der Co-Chef des Softwareriesen SAP, Jim Snabe, erklärte: "Mein Wunsch für 2013 ist es, dass viele der jungen arbeitslosen Menschen im Süden Europas wieder Arbeit finden, und SAP wird dazu beitragen." SAP wies zuletzt (Ende September) ein zweistelliges Belegschaftswachstum aus.

Mit Abstand zu den Wünschen rund um die Schuldenkrise spielt auch das Thema Umwelt eine größere Rolle. Der Chef des Technologieriesen und deutschen Patentrekordlers Bosch, Volkmar Denner, antwortete zum Beispiel: "Ich wünsche mir einen von breitem internationalem Konsens getragenen Maßnahmenplan zur Erreichung des Ziels einer maximalen Erwärmung der Atmosphäre um zwei Grad Celsius, um damit der Verantwortung gegenüber kommenden Generationen gerecht zu werden."

Frieden, Umwelstschutz und ein starkes Europa

Während bei Bosch der Wunsch nach Nachhaltigkeit nicht zuletzt auch die eigenen Geschäftsinteressen berührt, zeigten sich manche Konzernchefs eher selbstlos. Dirk Roßmann vom Drogerieimperium sagte beispielsweise: "Ich wünsche mir, dass die Zuversichtlichen zuversichtlich bleiben, die Nörgler und Pessimisten lachen lernen, die Hungernden Brot und die Frierenden einen warmen Ofen finden, und dass meine Familie mir auch im neuen Jahr alle Dummheiten verzeiht." Der Vorstandsvorsitzende des Halbleiterherstellers Infineon, Reinhard Ploss, wünscht sich gleich drei wichtige Auspekte zusammen: "Frieden für die Welt, Fortschritte beim Umweltschutz und ein starkes Europa." (dpa)

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