Skoda Auto Deutschland (SAD) rechnet in diesem Jahr mit einem Neuzulassungsplus von 3,7 Prozent. Bis zum Jahresende würden die Pkw-Neuzulassungen der Marke voraussichtlich auf rund 180.000 Fahrzeuge steigen, sagte Imelda Labbé, Sprecherin der SAD-Geschäftsführung, am Dienstag in Frankfurt. Trotz des Roomster-Auslaufs und des Modellwechsels beim Superb habe man den Pkw-Marktanteil mit etwa 5,7 Prozent auf Vorjahresniveau gehalten. Labbé: "Wir haben unsere Strategie des gesunden Wachstums erfolgreich fortgesetzt." Ein besseres Ergebnis hatte Skoda hierzulande lediglich im Umweltprämienjahr 2009 erzielt.
Die Marke fährt in diesem Jahr zwar dem deutschen Gesamtmarkt (plus 5,4 Prozent) hinterher – "am Rennen um Stückzahlen um jeden Preis" werde sie sich aber nicht beteiligen, betonte die SAD-Chefin. In diesem Zusammenhang verwies die Managerin auf den Skoda-Eigenzulassungsanteil (per November 23,7 Prozent), der deutlich unter dem Branchenwert von 30,7 Prozent liege. Diese "gesunde Politik" komme auch den Händlern zugute. Früheren Angaben zufolge beträgt die Rendite der Betriebe rund zwei Prozent.
Skoda ist seit sieben Jahren die erfolgreichste Importmarke auf dem deutschen Automarkt. 2015 verteidigten die Tschechen den siebten Platz im Fabrikats-Ranking. Besonders stark ist man im Privatkundensegment. Hier schneiden nur Volkswagen und Mercedes-Benz besser ab. Auch im Flottengeschäft machte Skoda in diesem Jahr Boden gut, die Verkäufe legten um 7,5 Prozent auf 43.590 Fahrzeuge zu. Diesen Bereich will der Importeur künftig mit 100 Großkundenleistungszentren ausbauen. Mit Beginn des neuen Jahres starten die ersten spezialisierten Betriebe (wir berichteten).
Eine Neuzulassungsprognose für das nächste Jahr gab die SAD-Führung nicht ab. Die Zurückhaltung dürfte auch den schwer abschätzbaren Folgen der Abgaskrise beim Volkswagen-Konzern geschuldet sein. Denkbar wäre eine Vorgabe auf dem Niveau von 2015. Am großen Absatzziel von 200.000 Einheiten pro Jahr bis 2018 rüttelt der Importeur ohnehin nicht. Im Zuge des Manipulationsskandals rund um den EA 189-Diesel und den Nacharbeiten in 2016 rechnet SAD mit einer um fünf Prozent höheren Jahreskapazität in den Werkstätten. Auswirkungen auf das Gebrauchtwagengeschäft gebe es bislang nicht, hieß es. Von den falschen CO2-Angaben bei Volkswagen ist Skoda ohnehin nicht betroffen.
Mehr Kapazitäten im Handel
Positiv bewertete Labbé die Entschlossenheit der Skoda-Betriebe bei der Umrüstung auf die neue Corporate Identity. "Bis zum Jahresende werden sich knapp 400 von 584 Vertriebsstützpunkten im neuen Look und Feel der Marke präsentieren. Weit mehr Betriebe als ursprünglich geplant nehmen die Umstellung zum Anlass, gleich neu zu bauen", sagte die Geschäftsführerin. Auf diese Weise passe der Handel seine Kapazitäten dem steigenden Skoda-Fahrzeugbestand an. Die Umrüstung werde 2016 abgeschlossen sein. (rp)