Hohe Kosten für den Konzernumbau haben dem zweitgrößten US-Autobauer Ford einen heftigen Gewinneinbruch im zweiten Quartal eingebrockt. Verglichen mit dem Vorjahreswert sank der Überschuss von 1,1 Milliarden auf nur noch 148 Millionen Dollar (133 Millionen Euro), wie Ford am Mittwoch nach US-Börsenschluss mitteilte. Grund seien Belastungen in Höhe von 1,2 Milliarden Dollar vor allem wegen der Neuaufstellung der Geschäfte in Europa und Südamerika.
Dennoch gab es erstmals seit langem wieder einen kleinen Erfolg im problematischen Europageschäft. Das Betriebsergebnis legte in diesem Bereich immerhin um 126 Millionen auf 53 Millionen Dollar zu. Es war das erste Mal seit zwei Jahren, dass Ford die Profitabilität hier verbessern konnte. Der US-Hersteller tut sich in Europa schon lange schwer und will 12.000 Arbeitsplätze streichen, davon 5.400 in Deutschland (wir berichteten).
Insgesamt stagnierte der Umsatz des Konzerns im vergangenen Quartal bei 38,9 Milliarden Dollar. Ford verdient zwar weiter gut am lukrativen Geschäft mit SUV und Pick-ups im US-Heimatmarkt, allerdings neigt sich der Autoboom auch hier dem Ende zu - zuletzt sank der Absatz deutlich. Bei Anlegern kam der Geschäftsbericht überhaupt nicht gut an, die Aktie geriet nachbörslich zunächst mit über sieben Prozent ins Minus. Die Gewinnerwartungen wurden verfehlt, auch wenn der Umsatz die Prognosen deutlich übertraf. (dpa)