Bei der Autobeleuchtung will Opel den Anspruch der Technologieführerschaft mit einer neuen Lichttechnik unterstreichen. Die Rüsselsheimer haben jetzt erstmals das neue "Matrix-Licht" im Prototypen-Stadium vorgestellt. Es soll im Zuge turnusmäßiger Modellwechsel eingeführt werden. Damit dürfte das System in in etwa drei bis vier Jahren auf den Markt kommen.
Das "Matrix-Licht" verbindet die sicherheitsrelevanten Funktionen des seit 2002 etablierten "Adaptive Forward Lighting" (AFL) mit Halbleitertechnik, die ohne mechanische Komponenten auskommt – was nicht zuletzt weniger Gewicht und geringere Störanfälligkeit bedeutet. Die wesentlichen Komponenten setzen sich aus LED-Lichtquellen, Sensoren und elektronischer Steuerung zusammen.
Opel verwendet ausschließlich LED-Lampen. Das bietet einige von Vorteile: LED-Lichter verbrauchen nur die Hälfte der Energie von Halogen-Lampen. Darüber hinaus reagieren sie um ein Vielfaches schneller auf Steuerimpulse zum Ein- und Ausschalten. Jeder der beiden Matrix-Frontscheinwerfer besteht aus vier Lichtsegmenten. In jedem Segment gibt es vier Lichtquellen, die individuell ein- und ausgeschaltet werden und so 16 verschiedene Kombinationsmöglichkeiten pro Frontscheinwerfer ergeben. Insgesamt kann ein Fahrzeug, das mit dem intelligenten Licht ausgerüstet ist, 16 mal 16 – also 256 – verschiedene Einstellungen erzeugen. Die Übergänge sind fließend und laufen unbemerkt vom Fahrer ab.
Das Matrix-Licht arbeitet in Kombination mit einer elektronischen Frontkamera, die zwischen Windschutzscheibe und Rückspiegel angebracht ist. Sobald die Sensoren der Kamera entgegenkommende oder vorausfahrende Fahrzeuge erkennen, verarbeitet die Systemsteuerung die Signale und reguliert die LED-Lampen. Somit lassen sich die direkten Bereiche entgegenkommender oder vorausfahrender Fahrzeuge automatisch ausblenden, während das Umfeld mit Fernlicht hell erleuchtet bleibt. Je nach äußeren Bedingungen kann die Lichtstärke des Abblendens variieren.
Fernlicht als Basiseinstellung
Anstatt das Abblendlicht als Standard zu verwenden, ist beim Matrix-System das Fernlicht die Grundeinstellung. Die neue Technik stellt das Fernlicht stets blendfrei ein und passt es je nach Verkehrssituation automatisch an. Die Folge: ein entspanntes Fahren bei maximaler Sicherheit.
Wie das Lichtsystem in der Praxis funktioniert, demonstrierte Opel mit einem Prototypen im öffentlichen Straßenverkehr. Seine Wirkung erweckt schon nach dem Einschalten das subjektive Empfinden eines großen Schritts nach vorn zu mehr Sicherheit nach Einbruch der Dunkelheit. Naturgemäß bietet das Fernlicht eine deutlich bessere Ausleuchtung der Fahrbahn. Ein entgegenkommendes Auto fährt zwar in den Lichtkegel hinein, wird aber in Sekundenbruchteilen erkannt und bewegt sich dann in einer Art "individuellen Tunnel", der die Blendung des entgegenkommenden Fahrers komplett ausschließt. Das Umfeld des anderen Autos bleibt dagegen hell erleuchtet. (mid/wp)
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