Selbstfahrende Autos, Elektromobilität und "Dieselgate" - diese drei Themen haben den Automarkt in der jüngeren Vergangenheit beherrscht. Wie sich dies auf die Kaufabsichten der Kunden auswirkt, zeigt die Studie Mobilitätstrends 2016.
"Die Diskussionen um die strategische Ausrichtung der deutschen Auto-Industrie ist nicht spurlos an den Verbrauchern vorbeigegangen, insbesondere die Abgasaffäre wird sehr ernst genommen und hat Einfluss auf die Kaufentscheidung", betont Prof. Andreas Krämer als Autor der Studie. Dabei ist das Potenzial an Neuwagenkäufern weitgehend stabil geblieben, weist aktuell sogar leichtes Wachstum aus. 25 Prozent der Befragten gaben an, sich in den nächsten zwei Jahren einen Neuwagen anschaffen zu wollen, zwei Prozent mehr als im Vorjahr.
Neben Anzeichen für eine weiter positive Marktentwicklung in Deutschland, stellt die Studie Veränderungen in den Altersstrukturen der Kunden fest. Der Anteil an jungen Kunden (unter 30 Jahre) zurück, die Senioren (über 60 Jahre) legen entsprechend zu.
Zehn Prozentpunkte verliert der Diesel in der Akzeptanz beim Kunden. Zu erwarten sei, dass sich der bisherige Negativtrend aufgrund der anhaltenden Nachrichten um die Affäre weiter verstärkt. Das Verhältnis zum Elektroantrieb hat sich unterdessen nur geringfügig verbessert. Zwar gibt jeder zweite Neuwagenkäufer in Deutschland an, er halte den Elektromotor für den Antrieb der Zukunft, bei den Kaufabsichten verzeichnet die Studie jedoch nur einen Zuwachse von 11 auf 13 Prozent.
Derweil sagen 35 Prozent der Verbraucher, die Betrugsfälle bei VW hätten ihr Vertrauen in die deutsche Autoindustrie nachhaltig verringert, 29 Prozent stimmen dem nicht zu. Hierbei stellt der Autor jedoch einen Altersunterschied fest: Nur 21 Prozent der weniger als 30 Jahre alten Verbraucher sehen ihr Vertrauen missbraucht, bei den Senioren sind 38 Prozent enttäuscht.
Zwar liegt VW im Ranking mit 34 Prozent weiter vorne, doch werde das wahrgenommene Wettbewerbsumfeld enger, so Prof. Dr. Andreas Krämer. Doch scheint die Ära der Marktanteils-Zugewinne für den VW-Konzern zunächst beendet. Seit 2009 bis 2015 hatte der EU-Marktanteil kontinuierlich zugelegt. Die Studienergebnisse belegen dagegen ein Comeback der Marke Opel.
Grundlage der Studie MobilitätsTrends 2016 ist eine repräsentative Befragung von rund 4.500 Personen ab 18 Jahren im deutschen Sprachraum. Kernzielgruppe der Studie sind Personen, die in den zurückliegenden 12 Monaten Reisen mit einer Entfernung von mehr als 50 Kilometer unternommen haben. (mid/mk)
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