Der Autobauer Opel hat sein Ziel erreicht, sich bis zum Jahresende 2021 von weiteren 2.100 Beschäftigten zu trennen. Die Arbeitsverträge werden ausschließlich mit Hilfe eines Freiwilligenprogramms beendet, bestätigte Personalchef Ralph Wangemann der Verlagsgruppe VRM.
Er sagte laut einer VRM-Mitteilung vom Mittwoch: "Gemeinsam mit unseren Sozialpartnern haben wir uns schon vor Beginn der Pandemie darauf geeinigt, 2.100 Stellen über ein Freiwilligenprogramm mit attraktiven Konditionen und Vorruhestandsregelungen abzubauen - und zwar auf komplett freiwilliger Basis. Dieses Ziel haben wir mit dem Jahresende erreicht und damit unsere Wettbewerbsfähigkeit auf sozialverträgliche Weise weiter deutlich gesteigert."
Mit der IG Metall hat die Tochter des Stellantis-Konzerns schon länger einen Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen bis zur Jahresmitte 2025 vereinbart und parallel in mehreren Abfindungswellen tausende Stellen abgebaut. Zuletzt hatten sich allerdings kaum noch Freiwillige gefunden, so dass das Management laut darüber nachdachte, über die sogenannte "Katastrophenklausel" in dem Tarifvertrag doch noch Leute betriebsbedingt zu entlassen. Nach erheblichen Protesten sah Stellantis davon ebenso ab wie von einer Ausgliederung der deutschen Produktionswerke aus dem Opel-Verbund. Hilfreich waren beim Stellenabbau laut VRM auch "Speed-Prämien" von mindestens 20.000 Euro, die zusätzlich zur Abfindung gezahlt werden.
Restart im Werk Eisenach
An diesem Donnerstag soll nach mehrmonatiger Kurzarbeitspause die Produktion im thüringischen Werk Eisenach wieder anlaufen. Für das Rüsselsheimer Werk ist ein Zweischichtbetrieb geplant. In einem Interview mit der "Thüringer Allgemeinen" betonte Opel-Chef Uwe Hochgeschurtz, dass Eisenach genau wie jedes andere Werk im Stellantis-Produktionsverbund seine Wettbewerbsfähigkeit weiterhin permanent unter Beweis stellen müsse. Mit dem SUV-Modell Grandland habe das Werk dafür beste Voraussetzungen.
Opel ist die einzige deutsche Marke in dem 2021 entstandenen Stellantis-Konzern. Zusammen mit Schwestermarken wie Peugeot, Fiat, Citroën oder Jeep verkaufte Stellantis im vergangenen Jahr in etwa gleichbleibend 360.000 Autos in Deutschland und steigerte den Marktanteil um 1,3 Punkte auf 13,7 Prozent, wie das Unternehmen am Mittwoch in Rüsselsheim mitteilte.