Skoda Deutschland verschiebt die Einführung des Agenturvertriebs für die Elektroautos der Marke auf den 1. Januar 2026. "Es ist unser Anspruch mit 100 Prozent Readiness bei den Prozessen und Systemen und damit ohne Kompromisse für den Handel mit der BEV-Einzelkundenagentur zu starten", teilte der Importeur am Montag in Weiterstadt. Nur so könne man der Erreichung dieses Ziels gerecht werden.
Zuvor hatte Thomas Peckruhn, Vizepräsident des Deutschen Kfz-Gewerbes und Skoda-Händlerverbandschef, den Rückzieher auf der ZDK-Bundestagung in Berlin verkündet. Er erläuterte gegenüber AUTOHAUS, dass die Diskussion im Zuge einer Skoda-Elektroquote von 30 Prozent aufgekommen sei. "Das war eine sehr faire Diskussion – und wir haben dabei auch gesehen, dass das nicht die Lösung all unserer Probleme ist", betonte Peckruhn. Wenn, dann präferiere man eine echte Agentur.
Ursprünglich hatte Skoda den Wechsel in das unechte Agenturmodell mit der Markteinführung des neuen Elektro-SUV Elroq im vierten Quartal geplant (wir berichteten). "Die Verschiebung erlaubt uns zusätzlich, dass wir ab Start alle BEV-Modelle im Agenturmodell vermarkten können. Dies wäre mit dem bisher gültigen Termin des 1. Oktober 2024 nicht möglich gewesen", hieß es nun. Die tschechische VW-Tochter hat bis 2026 sechs neue Elektromodelle angekündigt.
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Skoda Elroq (Vorserie)
BildergalerieDer Importeur und der Verband der Deutschen Skoda-Vertragspartner (VDS) hatten zwei Jahre um die BEV-Einzelkundenagentur gerungen. Im September 2023 wurde eine Einigung verkündet. Das neue Modell sieht einen unechten Agenturvertrieb für die batterieelektrischen Skoda-Modelle an Retail- und Small Commercial-Kunden vor. Die Vergütung bewegt sich innerhalb der Leitplanken des VW-Konzerns und ist einheitlich für alle Modelle.
Laut Händlerkreisen sollte der Elroq mit acht Prozent von der UPE vergütet werden – ebenso wie der neue Enyaq, der für Ende 2025 erwartet wird. Dieser Wert schmilzt dem Vernehmen nach auf 7,5 Prozent, wenn Skoda wie geplant einen elektronischen Verkaufsprozess einführen wird. Die Terminierung ist allerdings noch offen. 7,5 Prozent soll es auch für den künftigen E-Kleinwagen Epiq auf Basis des VW ID.2 geben.