Mit neuen Modellen will Opel den Rivalen Ford überholen und Nummer zwei auf Europas Automarkt werden. "Wir haben eine Wachstumsoffensive gestartet", sagte Interimschef Thomas Sedran am Mittwoch beim "Tag der Automobilwirtschaft 2012" in Nürtingen. Mit den neuen Produkten stoße die Marke in wachsende Fahrzeugsegmente und auch in neue Märkte vor: "Wir haben einen klaren Wachstumsplan. Wir wollen die zweitstärkste Pkw-Marke in Europa werden – und zwar profitabel. Ohne uns Marktanteile zu kaufen."
Sedran stellte auf der Veranstaltung des Instituts für Automobilwirtschaft abermals klar, dass sich die US-Mutter General Motors (GM) nicht von Opel trennen werde: "Opel ist voll und ganz in die globale GM-Organisation eingebunden und nimmt bei der Produktentwicklung wichtige Aufgaben innerhalb des GM-Entwicklungsverbundes wahr."
Auf die Frage nach dem Stand der Kooperation zwischen PSA und GM sagte Sedran: "Wir sind auf der Zielgeraden." Vor allem bei Kleinwagen und MPVs sieht der Opel-Chef Möglichkeiten für eine vertiefte Zusammenarbeit. "Wir haben ähnliche Kunden. Die Marken sind kompatibel und überlappen sich wenig." Presseberichte über eine mögliche Fusion von Opel und PSA tat der Manager ab: "Das ist ein Gerücht, das kommentieren wir nicht."
Die Absatzkrise in Europa hat den Opel-Verkauf zuletzt deutlich verringert. Im September setzte die Marke mit dem Blitz in der EU 15,6 Prozent weniger Neuwagen ab als im Vorjahresmonat, der Marktanteil schrumpfte von 7,9 auf 7,5 Prozent. Damit liegen die Rüsselsheimer hinter Ford (Marktanteil 8,2 Prozent) und Branchenprimus Volkswagen (11,9 Prozent).
Opel will günstiger prodzieren
Die Konkurrenz will Sedran mit Milliardeninvestitionen in Modelle, Motoren und das Image angreifen. Das unterscheide Opel "von manch einem Konkurrenten, der in der Krise einfach mal an Produktinvestitionen spart". Zudem planen die Rüsselsheimer, ihre Fahrzeuge günstiger zu produzieren. Er sehe den Autobauer auf einem sehr guten Weg in eine Zukunft, sagte Sedran: "Mit harter Arbeit und konsequenter Umsetzung unseres Plans (...) werden wir wieder nachhaltig erfolgreich sein." Einen Zeitplan nannte Sedran nicht.
Im ersten Halbjahr 2012 häufte Opel/Vauxhall einen Verlust von 617 Millionen Dollar (473 Millionen Euro) an. (dpa/cfm/ok)
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