Europas Autos werden immer schwerer. Neben dem Gewichtszuwachs durch E-Auto-Batterien spielen dabei auch weitere Faktoren eine Rolle, wie aus einer Studie der Beratungsagentur Inovev hervorgeht. Denn die Art der in Europa gebauten Fahrzeuge hat sich auch abseits des Antriebs geändert.
Zwischen 2020 und 2022 hat das durchschnittliche Gewicht der auf dem Kontinent gefertigten Pkw extrem zugelegt: von 1.411 Kilogramm auf 1.462 Kilogramm – ein Plus von 50 Kilogramm (plus 3,5 Prozent) in lediglich zwei Jahren. Ein Gutteil des Zuwachses entfällt auf die Elektrifizierung der Antriebe – vom Hybrid bis zum reinen E-Motor. Betrachtet man lediglich die nicht-elektrifizierten Fahrzeuge fällt der Zuwachst mit 17 Kilogramm beziehungsweise 1,2 Prozent deutlich geringer aus.
Massenwachstum: Trend zu größeren Fahrzeugen
Ein zweiter Faktor für das Massenwachstum ist der Trend zu immer größeren Fahrzeugen. So sind in den vergangenen Jahren die Pkw der Gewichtsklasse 700 bis 800 Kilogramm komplett verschwunden. Seit 2023 ist nicht einmal mehr ein europäisches Modell unterhalb von 900 Kilogramm im Angebot. Aktuell leichtestes Auto ist der konventionelle Kleinstwagen Renault Twingo mit 975 Kilogramm. Auch das Angebot an mittelschweren Modellen mit 900 bis 1.600 Kilogramm ist zuletzt stark geschrumpft.
Schwere Pkw mit 1.600 bis 1.900 Kilogramm sind im Gegenzug beliebter geworden. Allerdings sind die Verkäufe europäischer Modelle durch den Siegeszug des auch in den USA und China gebauten Tesla Model 3 gesunken. Wachstum unter den europäischen Fabrikaten gab es daher nur in der sehr schweren Klasse über 1.900 Kilogramm.