Vier Jahre nach der überstandenen Insolvenz spielt der US-Autobauer General Motors wieder in der obersten amerikanischen Börsenliga mit. Das Unternehmen kehrt in den wichtigen Börsenindex S&P 500 zurück. Der Konzern ersetzt dort den Ketchup-Hersteller H.J. Heinz, der von Milliardär Warren Buffet sowie dem Finanzinvestor 3G Capital geschluckt wird und damit von der Börse verschwindet.
Den Wechsel teilte S&P Dow Jones am späten Montag in New York mit. Wirksam wird er nach Börsenschluss am Donnerstag (6. Juni). Denn Aussteiger Heinz Ketchup rechnet damit, dass die eigene Übernahme am Freitag (7. Juni) abgeschlossen wird, nachdem zuletzt alle Genehmigungen der Behörden vorlagen.
Für GM ist die Rückkehr in den S&P 500 so etwas wie ein Ritterschlag. Die US-Regierung hatte die Opel-Muttergesellschaft in der Wirtschaftskrise mit 49,5 Milliarden Dollar retten müssen. Um das Unternehmen wieder auf die Beine zu kriegen, fielen tausende Stellen weg, Werke wurden dicht gemacht und die Modellpalette wurde modernisiert. Heute schreibt GM wieder solide Gewinne.
Der Staat will bis zum Frühjahr 2014 alle seine Anteile verkauft haben. Nach letztem Stand hält die Regierung noch 18 Prozent. Die Trennung dürfte für den US-Steuerzahler nun leichter und einträglicher verlaufen: Durch die Aufnahme in den Börsenindex wird die Aktie für viele Investoren attraktiver. Manche spezialisierte Fonds dürfen überhaupt erst jetzt in das Unternehmen investieren.
Im frühen New Yorker Handel am Dienstag stieg die Aktie um zwei Prozent auf gut 35 Dollar. Dies ist der höchste Stand seit Anfang 2011, kurz nachdem GM an die Börse zurückgekehrt war. GM ist der zweitgrößte Autobauer der Welt nach Toyota und noch knapp vor Volkswagen. Die Tochter Opel konnte ihre Verluste zuletzt mit harten Sparmaßnahmen eindämmen. (dpa)