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San José Chiapa: Audi legt Grundstein für Werk in Mexiko

06.05.2013 08:52 Uhr
San José Chiapa: Audi legt Grundstein für Werk in Mexiko
Produktionsvorstand Frank Dreves, Mexikos Wirtschaftsminister Ildefonso Guajarda Villarreal, Audi-Chef Rupert Stadler und Rafael Moreno Val
© Foto: Audi

Ab 2016 sollen in Zentralmexiko Geländewagen vom Typ Q5 vom Band rollen. Zahlreiche Zulieferbetriebe, über 40 Freihandelsabkommen und gut ausgebildete Mitarbeiter machen das Land für Autohersteller attraktiv.

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Fast 50 Jahre nach dem Mutterkonzern Volkswagen wagt auch Audi den Sprung über den großen Teich. Die Ingolstädter bauen in Mexiko ihr erstes Werk auf dem amerikanischen Kontinent, am Samstag wurde der Grundstein gelegt. Anfang 2016 sollen in San José Chiapa östlich von Mexiko-Stadt die ersten Geländewagen vom Typ Q5 vom Band rollen. Pro Jahr will Audi in Mexiko 150.000 Fahrzeuge für den Weltmarkt produzieren.

"Mexiko bietet Audi ein interessantes Umfeld", sagt Vorstandsvorsitzender Rupert Stadler am Freitag bei einem Besuch in Mexiko-Stadt. "Es gibt hier zahlreiche Zulieferer, wir können die Dollareffekte gegen den Euro kompensieren und die über 40 Freihandelsabkommen Mexikos sichern eine gute Anbindung an den Weltmarkt."

Auf einem 400 Hektar großen Gelände im Bundesstaat Puebla errichtet Audi Montagehallen, Lackierereien, ein Presswerk und ein Ausbildungszentrum. Der Autokonzern investiert nach eigenen Angaben 900 Millionen Euro in Mexiko. Langfristig sollen 3.800 Arbeitsplätze in San José Chiapa entstehen. Bereits im August beginnen 36 mexikanische Jugendliche ihre duale Ausbildung bei Audi.

Trotz der Krise auf Europas Automärkten steht die bayerische VW-Tochter derzeit recht gut da. Die ersten drei Monate des Jahres waren gemessen an den Verkaufszahlen das beste Auftaktquartal der Firmengeschichte. Zudem ist Audi der profitabelste deutsche Autobauer der Oberklasse.

Neue Absatzmärkte

Angesichts der schwachen Nachfrage in Europa muss sich allerdings auch die VW-Premiummarke nach neuen Absatzmärkten umschauen. "Für uns im Vorstand stellt der Bau des ersten Audi-Werks in Nordamerika eine große Chance dar", sagt Stadler. "Ich halte es strategisch für außerordentlich wichtig, unsere Verkäufe neben Asien und Europa auf eine dritte Säule zu stellen." Stadler hat sich ein ambitioniertes Ziel gesetzt. "2020 wollen wir in ganz Nordamerika 300.000 Autos verkaufen, davon 15.000 in Mexiko", sagt der Audi-Vorstand. Im vergangenen Jahr setzte Audi im Mexiko 9.500 Fahrzeuge ab.

Mexiko bietet gutes Umfeld

Der Automobilsektor wird für Mexiko immer wichtiger. Bereits jetzt erwirtschaftet die Branche vier Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Bereits 2018 könnte sie acht Prozent und damit genauso viel wie der Erdölsektor beitragen, prognostiziert der Analyst Marco Oviedo von der britischen Großbank Barclays. 

Mexiko bietet den Konzernen nach Ansicht des Präsidenten des Verbandes des mexikanischen Automobilindustrie, Eduardo Solis, ein gutes Umfeld. Die geografische Lage zum wichtigen US-Markt, die zahlreichen Freihandelabkommen, gut ausgebildete Arbeiter und viele wichtige Zulieferbetriebe in unmittelbaren Nähe machen das Land als Produktionsstandort attraktiv.

Solis rechnet daher damit, dass sich weitere Autobauer dort ansiedeln. "Mexiko hat noch viel Potenzial für weiteres Wachstum", sagte er Ende März auf dem mexikanischen Wirtschaftsgipfel. Auch der Geschäftsführer der Deutsch-Mexikanischen Industrie- und Handelskammer, Johannes Hauser, glaubt an die Attraktivität des Standorts. "Audi wird nicht der letzte Automobilkonzern gewesen sein, der in Mexiko investiert", sagt Hauser. (dpa)

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