Angesicht schlechter Absatzzahlen hat die spanische Volkswagen-Tochter Seat ihre Autoexporte nach China gestoppt – und denkt stattdessen über eine lokale Produktion nach. Noch gebe es aber keine Entscheidung, erklärte ein Sprecher am Donnerstag. Volkswagens Vertriebschef in China, Weiming Soh, hatte der Pekinger Zeitung "Jinghua Shibao" zuvor gesagt, dass der Seat-Import in China im vierten Quartal 2013 gestoppt worden sei.
Die Händler hätten so große Verluste gemacht, dass das Unternehmen das schlechte Geschäft eindämmen wolle, sagte Soh dem Blatt. Die Autohäuser sollten künftig VW-Modelle verkaufen. Das Unternehmen sei in Gesprächen, wie eine lokale Produktion von Seat in China aufgebaut werden könne.
Seat war erst im Frühjahr 2012 mit 15 Händlern und großen Hoffnungen auf auf dem weltgrößten Automarkt gestartet. Die Spanier wollten von der Stärke des VW-Mutterkonzerns in China profitieren. Erstes Importmodell war der Leon, es folgten der Ibiza und der Alhambra.
Rapide sinkende Verkäufe
In seinem ersten Jahr in China verkaufte Seat nach eigenen Angaben etwa 2.200 Fahrzeuge. 2013 waren es nur noch halb so viele – und im ersten Quartal dieses Jahres verzeichnete das Unternehmen nur noch einen Absatz von 179 Autos.
Die vergangenen beiden Jahre hätten gezeigt, dass Seat in China Kunden finde, meinte hingegen der Sprecher. Allerdings rechne sich das Geschäft derzeit nicht mit importierten Autos. Um wirtschaftlich erfolgreich zu sein, müsse Seat die Wagen vor Ort bauen. (dpa/rp)