Der Chef des japanischen Autozulieferers Takata hat sich erstmals für das globale Rückruf-Desaster um defekte Airbags entschuldigt – und in Europa müssen erneut Millionen Wagen untersucht werden. "Ich möchte jenen mein Beileid aussprechen, die ihr Leben verloren haben", sagte Shigehisa Takada bei einem ersten öffentlichen Auftritt seit der Verschärfung der Krise im vorigen Jahr. Die Airbags des Unternehmens sind ein Dauerproblem für die gesamte Autobranche: Es besteht die Gefahr, dass sie unvermittelt auslösen.
Besonders betroffen war bereits in früheren Runden der VW-Rivale Toyota. Der weltgrößte Autobauer kündigte nach Angaben vom Freitag eine freiwillige Ausweitung seiner Rückrufaktion von Fahrzeugen mit Takata-Airbags in Europa an. Untersucht werden müssten Gasgeneratoren in Beifahrer-Airbags von europaweit rund 1,7 Millionen Wagen der Baujahre 2003 bis 2008, sagte ein Sprecher von Toyota Deutschland in Köln. Die Zahl der in Deutschland betroffenen Autos werde bis Mitte kommender Woche ermittelt.
Bei den Airbags kann es zu einer gefährlichen Explosion kommen, wobei Teile der Metallverkleidung durch den Innenraum des Autos geschleudert werden. Mittlerweile werden acht Todesfälle und mehr als 100 Verletzte mit diesem Problem in Zusammenhang gebracht. In den USA hat das Airbag-Desaster zu einer Rekord-Rückrufaktion geführt.
Ursachenforschung und Sicherheit im Fokus
Er bedauere den großen Ärger, den sein Unternehmen verursacht habe, sagte Takada laut japanischen Medienberichten. Er konzentriere sich darauf, dem Airbag-Problem auf den Grund zu gehen und die "nötigen Maßnahmen zu ergreifen, die Sicherheit zu gewährleisten", versprach der Chef des weltweit zweitgrößten Airbag-Herstellers.
Es war das erste Mal, dass sich Takada persönlich zu der Krise äußerte. Es sei seine eigene Verantwortung, das Problem zu lösen, sagte der Firmenchef – und deutete damit an, dass er trotz der Kritik an seiner Person nicht beabsichtigt zurückzutreten. (dpa)
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