Der nach der Übernahme des Autozulieferers Continental hoch verschuldete Schaeffler-Konzern legt an diesem Mittwoch (1. September) in München erstmals Geschäftszahlen vor. Nach der Wirtschaftskrise sieht sich das fränkische Familienunternehmen wieder auf Erfolgskurs und rechnet damit, in diesem Jahr wieder an die Ergebnisse aus der Zeit vor dem Wirtschaftseinbruch anknüpfen zu können.
Nach früheren Angaben des Unternehmens war der Umsatz des Konzerns 2009 auf rund 7,3 Milliarden Euro geschrumpft, über das Ergebnis machte das Unternehmen bisher keine Angaben. Für 2010 rechnet der Vorsitzende der Schaeffler-Geschäftsführung, Jürgen Geißinger, mit einem Umsatz von mehr als acht Milliarden Euro. Die EBIT-Marge, die das Verhältnis von Umsatz zum Gewinn vor Steuern und Zinsen ausdrückt, werde mindestens zweistellig ausfallen, hatte Geißinger angekündigt.
Damit würde das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) 2010 – gemessen an einem Umsatz von acht Milliarden Euro – mindestens 800 Millionen Euro betragen. Noch unklar ist, wie genau die Bilanz für das erste Halbjahr aussehen wird. Dass der Konzern überhaupt Zahlen vorlegt, hat auch mit dem gigantischen Schuldenberg zu tun, auf dem das Unternehmen mittlerweile sitzt.
Die Conti-Übernahme brachte Schaeffler an den Rand des Ruins. Um an Investorengelder kommen zu können, wandelte sich das Familienunternehmen Schaeffler in eine Kapitalgesellschaft, die bis zu einem gewissen Grad Einblick in ihre Zahlen geben muss. Die Franken sind nach dem Kauf von rund 75 Prozent der Anteile am größeren Autozulieferer und Reifenhersteller Continental mit rund zwölf Milliarden Euro verschuldet. Angesichts der hohen Kosten der umstrittenen Übernahme war Schaeffler zeitweise in eine schwere Liquiditätskrise und öffentlich in die Kritik geraten. (dpa)