Porsche will trotz der milliardenschweren Kosten für den Einstieg beim Volkswagen-Konzern und die Entwicklung der vierten Baureihe auch künftig als profitabelster Autohersteller der Welt glänzen. "Die Synergien, die wir aus der Partnerschaft mit VW erwarten, werden uns auf diesem Weg sicher nicht kurzfristig, aber doch auf längere Sicht entscheidend voranbringen", sagte Vorstandschef Wendelin Wiedeking am Mittwoch auf der Bilanzpressekonferenz in Stuttgart. Alles in allem strebe Porsche mittelfristig für sein Investment an Volkswagen einen zusätzlichen jährlichen Nutzen mindestens im dreistelligen Millionenbereich an. Für das laufende Geschäftsjahr 2005/06 (bis Ende Juli) zeigte er sich angesichts der fortgesetzten Modelloffensive zuversichtlich. Eine konkrete Ergebnisprognose wollte der Vorstand nicht abgeben. Finanzvorstand Holger Härter versprach erneut eine "sehr gute" Entwicklung. Es sei aber klar, dass nach elf Jahren Gewinnanstieg in Folge die "Luft dünner wird". Im Vorjahr hatte der Konzern bei Ertrag, Umsatz und Absatz erneut Bestmarken erreicht. Analysten kritisierten den vagen Ausblick. Die Beteiligung an VW wird Porsche etwa 3,5 Mrd. Euro kosten. Das Investment für einen Anteil von rund 22 Prozent werde insgesamt in dieser Größenordnung liegen, sagte Härter. Der Autobauer hatte bislang offiziell mitgeteilt, 18,5 Prozent der VW-Stammaktien erworben zu haben. Zudem besitzen die Stuttgarter die Option für den Kauf von weiteren 3,4 Prozent, die Unternehmenskreisen zufolge gezogen wird. Hohe Entwicklungskosten In den ersten vier Monaten des Geschäftsjahres hat Porsche Umsatz und Absatz erneut gesteigert. Zwischen August und Ende November stiegen die Erlöse im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6,7 Prozent auf 2,02 Mrd. Euro. Der Absatz kletterte um 8,5 Prozent auf 25.635 Fahrzeuge. Abgesehen vom Geländewagen Cayenne verbuchte Porsche bei allen Modellen steigende Verkaufszahlen. "Bei der Profitabilität haben wir inzwischen ein Niveau erreicht, das weit über dem aller anderen Automobilhersteller weltweit liegt", sagte Wiedeking. Allerdings wird die Gewinnsituation derzeit durch die hohen Entwicklungskosten für die vierte Baureihe Panamera und den Hybrid-Antrieb für den Geländewagen Cayenne belastet. Für das Sportcoupé Panamera, das 2009 als Herausforderer für BMW und Mercedes auf den Markt kommt, hat Porsche bislang Kosten von gut einer Mrd. Euro veranschlagt. Diese könnten aber geringer ausfallen, da nach Informationen aus Unternehmenskreisen VW als Partner in das Projekt eingebunden werden soll. Fertigung und Lackierung der Karosserie könnten im Wolfsburger VW-Werk ausgeführt werden, die Endmontage des Autos dann im Porsche-Werk Leipzig erfolgen. (dpa)
Porsche will sich gute Laune nicht verderben lassen
Wiedeking: "Erwarten weiteres Wachstum bei Absatz und Umsatz" / Hohe Entwicklungskosten dürften jedoch Gewinn belasten / VW-Beteiligung kostet 3,5 Milliarden Euro