Nach Streit um die Vergütung von Renault-Chef Carlos Ghosn hat Frankreichs Wirtschaftsminister Emmanuel Macron eine gesetzliche Regelung angedroht, falls das Unternehmen für 2016 keine Konsequenzen zieht. Der Verwaltungsrat des Autobauers hatte am Freitag die Vergütung von 7,25 Millionen Euro für das vergangene Jahr bestätigt, obwohl die Aktionäre sich unmittelbar zuvor in einer Hauptversammlung mit 54 Prozent der Stimmen dagegen ausgesprochen hatten.
Der Verwaltungsrat solle in den kommenden Wochen alle Konsequenzen ziehen, "ansonsten wären wir dazu angetan, Gesetze zu erlassen", sagte Macron am Dienstag in der Nationalversammlung. Der französische Staat hält 19,7 Prozent an Renault und hatte gegen die Vergütung gestimmt. Der Chef des Vergütungsausschusses von Renault, Patrick Thomas, verteidigte das Vorgehen in einer Mitteilung: Man habe die Vorgaben des Verhaltenskodex befolgt. Zudem sei bereits beschlossen worden, "sinnvolle Veränderungen" der Vergütungsstruktur für 2016 und die Jahre danach vorzuschlagen.
Die französische Regierung hatte die Höhe der Vergütung Ghosns in den vergangenen Jahren wiederholt kritisiert. Ghosn ist zugleich auch Chef von Renault-Partner Nissan und erhält dort ebenfalls eine Millionen-Vergütung. (dpa)
Schattenmann