Borgward bekommt einen neuen Chef. Mit Wirkung zum 1. Juli 2018 übernimmt Philip Koehn den Vorstandsvorsitz von Ulrich Walker, wie der Stuttgarter Autobauer am Freitag ankündigte. "Borgward tritt in eine neue Phase seiner Entwicklung ein. Plan- und verabredungsgemäß vollziehen wir mit dem Beginn dieser neuen Phase auch den Wechsel an der Spitze", sagte Christian Borgward, der Aufsichtsratsvorsitzende und Endel des Firmengründers. Die traditionsreiche Automarke hatte zu Wochenbeginn den Neustart auf dem deutschen Markt gewagt (wir berichteten).
Koehn leitet erst seit Juni 2018 Forschung und Entwicklung bei Borgward, diesen Bereich wird er weiterhin verantworten. Borgward: "Wir sind davon überzeugt, dass Herr Dr. Koehn die hervorragende Arbeit von Herrn Walker erfolgreich fortsetzen und das Unternehmen vorwärtsbringen wird." Vor seinem Engagement in Stuttgart war er Entwicklungschef beim britischen Luxushersteller Rolls-Royce.
Walker stand seit April 2015 an der Spitze des Unternehmens. Der frühere Daimler-Manager habe "eine solide Basis geschaffen, damit sich Borgward wieder in der Automobilindustrie etablieren kann", betonte Borgward. Dazu zählten der Aufbau der Strukturen des Konzerns sowie der Marktstart in China, Südostasien, dem Mittleren Osten, Südamerika und in Deutschland. Walker werde dem Unternehmen noch bis zum Jahresende als Berater zur Verfügung stehen, hieß es.
Borgwar war einst einer der bekanntesten Autohersteller Deutschlands, ging aber Anfang der 1960er Jahre pleite. Heute gehört sie zum Lastwagen-Hersteller Foton, in dessen Heimat China der Autobauer bislang nach eigenen Angaben knapp 100 000 Fahrzeuge absetzen konnte. (rp)
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