Eineinhalb Jahre vor der Schließung der Bochumer Opel-Produktion hat am Montag eine Einigungsstelle mit den Verhandlungen über die Zukunft der über 3.000 betroffenen Mitarbeiter begonnen. Es geht um die Höhe der Abfindungen, eine Transfergesellschaft und Versetzungsangebote an andere Opel-Standorte. Mögliche Vorstöße des Betriebsrats, die Produktionszeit doch über das Jahr 2014 hinaus zu verlängern, hätten wohl wenig Chance, hieß es aus Teilnehmerkreisen. Es werden monatelange Verhandlungen erwartet.
Nach Angaben von Opel sind zwei weitere Sitzungen am 24. Juni und 2. Juli geplant. Bei den Verhandlungen am Montag habe Opel seine Vorstellungen präsentiert. Grundlage sei die Beschlusslage des Aufsichtsrats vom 17. April gewesen, teilte ein Sprecher am späten Abend mit und versicherte: "Es wird zu allen zwischen Betriebsrat und Vorstand vereinbarten Themen des Standortes Bochum verhandelt werden."
Zugleich demonstrierte der Betriebsrat Kampfbereitschaft: Diesen Dienstag (28. Mai) seien wieder Informationsveranstaltungen für die Belegschaft am Band geplant, hieß es.
Bochumer Opel-Belegschaft hatte im März mit großer Mehrheit den mit der IG Metall ausgehandelten Sanierungsplan abgelehnt, der ein langsameres Auslaufen der Produktion bis Ende 2016 und hohe Investitionen in Ersatzarbeitsplätze vorsah (wir berichteten). Der Autobauer hatte darauf entschieden, den jetzt noch in Bochum gebauten Zafira Tourer ab 2015 im Stammwerk Rüsselsheim zu fertigen. Das Warenverteilzentrum mit derzeit 430 Arbeitsplätzen in Bochum läuft aber bis 2016 weiter.
Ansiedlung von Ersatzarbeitsplätzen
Für die drei Bochumer Opel-Standorte mit einer Gesamtfläche von 1,6 Millionen Quadratmetern versucht die Entwicklungsgesellschaft "Bochum Perspektive 2022" die Ansiedlung von Ersatzarbeitsplätzen voranbringen. Derzeit arbeiten bei Opel-Bochum direkt und im Verteilzentrum noch rund 3.700 Mitarbeiter. (dpa)