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Neuwagen: ADAC prangert hohe Überführungskosten an

01.12.2010 09:25 Uhr
Neuwagen: ADAC prangert hohe Überführungskosten an
NW-Transport vom Werk zum Kunden: Premiumhersteller verlangen einen satten Aufschlag.
© Foto: BMW

Einer Stichprobe zufolge kassieren die Premiumhersteller für den Neuwagen-Transport von der Fabrik zum Kunden am meisten. Auch die Werksabholung kann für Käufer teuer werden.

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Der ADAC hat die Preisgestaltung bei der Neuwagen-Überführung scharf kritisiert. Die Kosten für die Fahrt vom Werk zum Kunden seien oft viel zu hoch und sehr willkürlich, teilte der Autoclub am Mittwoch auf Basis einer Stichprobe mit. Ein Beispiel des Münchner Vereins: Während die Überführung eines Neufahrzeugs von Sindelfingen ins 800 Kilometer entfernte Kiel 560 Euro kostet, werden für die 20 Kilometer nach Stuttgart 650 Euro fällig.

Der ADAC-Untersuchung zufolge lassen sich die Premiumhersteller die Neuwagen-Überführung am teuersten bezahlen. Demnach schlägt beispielsweise ein Porsche 911 Turbo mit "oft über 1.000 Euro" zu Buche. Für einen BMW 1er oder einen Audi A3 können es für NW-Käufer knapp 900 Euro zusätzlich sein. Opel verlangt bei einem neuen Insignia knapp 600 Euro für Transport, Endreinigung und Übergabeinspektion.

Laut Autoclub müssen die Kunden auch für die Selbstabholung im Werk tief in die Tasche greifen. Bei VW liegen die Kosten den Angaben zufolge zwischen 100 und 400 Euro, bei BMW sind es rund 515 Euro und bei Porsche zwischen 400 bis 800 Euro. Kostenlos ist die Werksabholung nur bei Mercedes, Ford und Opel bieten diese gar nicht an.

Nach Ansicht des ADAC widersprechen derartige Nebenkosten der aktuellen Rechtslage. Das Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb und die Preisvergabeordnung würden eindeutig vorschreiben, dass alle anfallenden Kosten in den Endpreis eingerechnet sein müssen, hieß es. (rp)

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KOMMENTARE


A. Aslau

01.12.2010 - 14:45 Uhr

Die Meinung des ADAC bzgl. der Rechtsgültigkeit interessiert keinen Menschen. Sollte es hier Probleme geben, wäre das Thema nicht erst nach dieser "Untersuchung", bei der man vermutlich sowieso alte Werte neu aufgewärmt hat, schon lange rechtlich geklärt worden. Überall dort, wo ein Fahrzeug unmittelbar dem Endverbraucher angeboten wird, ist ein Endpreis ausgezeichnet; wenn nicht, freuen sich dubiose Abmahnvereinigungen und deren unseriöse Handlanger mit dem RA in der Berufsbezeichnung. P.S. Der ADAC glaubt doch nicht wirklich, dass eine Überführung durch einen solchen Bericht günstiger wird ? Notfalls wird die Überführung einfach vom Hersteller in den Kaufpreis aufgenommen; so lange das gleichzeitig auf irgendeiner Gesetzesbasis geschehen würde, gäbe es überall gleiche Voraussetzungen.


Uwe Schweitzer

01.12.2010 - 17:27 Uhr

Der ADAC sollte, bevor er solche Aussagen trifft, sich genau über die mittlerweile horenten Preise der Speditionen informieren. Weiterhin sollte sich der ADAC über alle Nebenkosten der Autohäuser informieren, die vor einer Auslieferung anfallen. Wie z.B. Übergabeinspektionen, Aufbereitung, Inkassokosten für Fahrzeugbriefe, Benzinkosten, Fahrzeugannahme bei Anlieferung, einige Autohäuser lassen in Ihren Überführungskosten auch schon die Zulassungskosten mit einfliessen. Um nur mal ein paar Nebenkosten zu nennen. Vielleicht sollte sich der ADAC mal überlegen, ob seine Recherchen und Aussagen fundiert sind.


E.Kühlwetter (wallibelli)

01.12.2010 - 19:54 Uhr

Mich würde mal interessieren, wie die Rechtslage bei zugelassenen Fahrzeugen ist? Es gibt Händler, die auf Tageszulassungen und Vorführwagen Überführungskosten berechnen. Auch unsere Firma bekam neulich ein solches Angebot über einen dreieinhalb Monate alten Vorführwagen. Als ich den Verkaufberater darauf hinwies, meinte er schlitzohrig, dieser Posten sei aus der Kalulation rausgerechnet, da Firmen ihn anders als den Kaufpreis sofort absetzen können. Leider war das Auto schon vor Überfuhrungskosten zu teuer. Jeder halbwegs aufgeklärte Kunde weiß inzwischen, Überführungskosten tragen einen mehr oder weniger hohen DB zum Fahrzeug bei. Man schluckt es eben. Wobei 900,- Euro für einen Audi A 3 heftig sind. Um das bei Weiterverkauf wieder reinzubekommen, muß man etliche Monate länger fahren. Da lobe ich mir den kleinen feinen Autohersteller ALPINA. Für deren Autos habe ich bisher nichts dergleichen bezahlt. Seit der Krise nimmt man aber auch dort zivile 300,- €.


Torsten

02.12.2010 - 09:50 Uhr

Es ist erstaunlich wie der ADAC auf diese Zahlen kommt. Wenn ein Kunde zum Beispiel einen Audi A3 im Werk abholt kostet ihn dies zwar Geld, erhält jedoch auch einen sehr guten Gegenwert wenn man kosten für Aufbereitung, Übergabeinspektion etc. abzieht. So bekommt er sein Fahrzeug vollgetankt übergeben, kann das Werk und/oder Museum anschauen und erhält den ganzen Tag kostenloses Essen/Trinken auf sehr hohem Niveau. Dieses kostet den Kunden ca. 470.- Euro. Wenn man alle Kosten abzieht ist es nahezu umsonst und der Kunde hat einen Tag den er nie wieder vergisst!


A.Schulze

02.12.2010 - 11:06 Uhr

von Sindelfingen nach Kiel wird eine Spedition mit einem 8er Zug in wirklichkeit, nicht viel mehr wie 1200,00€ bekommen und das für einen ganzen Zug. Die Speditionen selbst verlangen diese Preise auf keinen Fall und tragen dazu noch jegliches Risiko für Mängel und Transportschäden. Fahrzeuge, die man selbst für 150,00€ zum Händler geschafft hat, stehen mit 500,00 Transportkosten dann dort zum Verkauf. Selbst bei Einzeltransporten, kommt man nicht auf solche Preise und da ist der Arbeitsaufwand um ein vielfaches höher.


Dipl.-Ing. Otto-Leonhard Peus

02.12.2010 - 11:47 Uhr

Überführungskosten sind so überflüssig wie ein Kropf. Der Händler will mir etwas verkaufen. Also soll er mir den zu zahlenden Endpreis nennen. Die Heizung ist ja auch mit im Preis inbegriffen; das war vor fünfzig Jahren noch anders. Im Bekleidungsgeschäft zahle ich ja auch nicht zusätzliche Kosten für die Lieferung des Anzugs an das Bekleidungshaus etc. Letztendlich ist es immer eine Sache des Verhandlungsgeschicks der beiden am Kauf Beteiligten, wie der (End)-Preis gestaltet wird.


Andreas Jokisch

02.12.2010 - 15:10 Uhr

Ich bin selbst Händler und bekomme für die Lieferung unserer Neufahrzeuge (aus Antwerpen bzw. Bremerhafen und inkl. Ausstellung der dt. Fzg.-Dokumente) selbstverständlich einen mehrere Hundert Euro umfassenden Betrag von der Neuwagenrechnung abgezogen ! Hier muß die Frage erlaubt sein, warum Händler diese Summe "schlucken" sollen. Wenn ich im Möbelhaus eine Küche oder Garnitur kaufe erhält man als Kunde doch auch einen Selbstabholerpreis (mit entsprechendem Aufwand für den Käufer) bzw. eine Kalkulation inkl. Anlieferung und Ausfstellung bzw. Montage. Möchte mal sehen, was die Gesetzeshüter sagen würden, wenn Autokäufer Ihre Auslieferungsinspektion - sozusagen daheim in der Garage - selbst ausführen wollten. Sorry, aber was soll diese Diskussion ?? Natürlich würde ich es auch besser finden, wenn - wie in anderen europäischen Ländern auch - der Preis für das Fahrzeug bereits in den Preislisten inkl. Überführung / Bereietstellung angegeben wäre. Unterschiede von zum Teil meheren Hundert Euro zwischen Autohaus A und Autohaus B wären damit Vergangenheit !


Stefan O.

03.12.2010 - 09:35 Uhr

Herr Aslau hat vollkommen recht. Die Diskussion ist überflüssig, da die Kosten letztendlich im Endpreis enthalten sind und niemandem nachträglich, quasi als Überraschung, präsentiert werden. Und über Hersteller wie Alpina zu reden ist erst recht Quatsch, bei dem Geld, was diese Auto´s kosten, interessiert das doch eh niemanden. Wer sich damit brüstet, bei Alpina keine bzw. nur sehr geringe Überführungskosten zu bezahlen, ist ein abgehobener Snob.


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