Für mehr als sieben Millionen Autofahrer könnte im nächsten Jahr eine Erhöhung der Kfz-Versicherung ins Haus stehen. Grund dafür ist die neue unverbindliche Typklassenstatistik, die der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) in der vergangenen Woche veröffentlicht hat. 4,3 Millionen Autofahrer profitieren von einer günstigeren Einstufung, für 30,3 Millionen ändert sich nichts.
Große Sprünge innerhalb der Typklassen-Hierarchie sind jedoch die Ausnahme. Der Nissan Juke 1.0 (Typ F16, seit 2019) und der VW E-Golf VII (Typ AU, seit 2016) verbessern sich jeweils um zwei Klassen, der Hyundai Kona 1.6 T (Typ OS, seit 2017) verschlechtert sich um den gleichen Wert.
Insgesamt gibt es in der Kfz-Haftpflicht 16 Typklassen (10 bis 25). Grundlage für die Statistik sind die von den Fahrern eines bestimmten Pkw-Modells bei Unfällen an Dritten verursachten Kosten. Neben der Typklasse spielen allerdings auch viele weitere Faktoren bei der Berechnung der individuellen Prämienhöhe eine Rolle. So bedeutet eine schlechtere Typklasseneinteilung nicht zwingend, dass die Kfz-Versicherung für ein bestimmtes Fahrzeug im kommenden Jahr teurer wird.
So wirkt sich die aktualisierte Fassung aus
Nach einer Modellrechnung des Vergleichsportals Verivox lässt die neue Typklassen-Einstufung für 2022 die Autoversicherung im besten Fall um 30 Prozent günstiger werden, im ungünstigsten Falle wird sie um bis zu 30 Prozent teurer. Basis der Berechnung ist ein Alleinfahrer mit Schadenfreiheitsklasse 5 und einer jährlichen Fahrleistung von 15.000 Kilometern.
So sparen Besitzer eines Suzuki Jimny im nächsten Jahr bei der Vollkako-Versicherung rund 153 Euro. Ihre Versicherung wird um 30 Prozent günstiger, da der kleine Offroader in der Vollkasko gleich um sechs Typklassen heruntergestuft wurde. Um 24 Prozent günstiger wird die Haftplicht-Einstufung eines VW Sharan. Hier können Besitzer rund 103 Euro im Jahr sparen.
Rund 80 Euro mehr für die Haftplicht-Versicherung müssen Opel-Corsa-Eigentümer (F, 1.2) für 2022 einplanen. Der Kleinwagen wurde um vier Typklassen hochgestuft und kostet damit 29 Prozent mehr. Auch für den Mitsubishi Outlander 2.4 AWD Hybrid werden höhere Beiträge fällig. Das SUV wurde in allen Versicherungsarten hochgestuft – in der Haftpflicht um eine, in der Teilkasko um drei und in der Vollkasko um zwei Typklassen. Die Prämie für die Vollkasko steigt um 25 Prozent; in der Modellrechnung belaufen sich die Mehrkosten auf 262 Euro.