Im Konflikt beim Autozulieferer Neue Halberg Guss mit Werken in Saarbrücken und Leipzig zeichnet sich eine mögliche Wende ab. Nach der fünften Schlichtungsrunde am Mittwoch teilte das Unternehmen mit, dass an "Fortführungs- und Zukunftskonzepten für beide Standorte" gearbeitet werde. Bislang galt die Schließung der Leipziger Gießerei mit 700 Beschäftigten zum Jahresende 2019 als beschlossene Sache. Im Stammwerk Saarbrücken war ein Abbau von 300 der 1.500 Jobs erwogen worden.
Auch die IG Metall teilte mit, dass es bei der Schlichtung "um das Ausloten möglicher Fortführungs- und Zukunftskonzepte" gehe mit dem Ziel, beide Standorte erhalten zu können. Weitere Details wollten Gewerkschaftssprecher auf Anfrage nicht nennen. Die Schlichtung sei um einige Tage vertagt worden.
Der Streik bei der Neuen Halberg Guss bleibt ausgesetzt. Der Ausstand war nach sechs Wochen am 30. Juli unterbrochen worden. Die Beschäftigten in Saarbrücken und Leipzig hatten für höhere Abfindungen und Beschäftigungsgesellschaften im Fall von Entlassungen gestreikt.
Der Zulieferer von Motorblöcken und Antriebswellen gehört seit Jahresbeginn zur bosnisch-deutschen Prevent-Gruppe der Familie Hastor, die sich mit dem VW-Konzern erbittert um Lieferkonditionen gestritten und Aufträge verloren hat. (dpa)