Ihre Umgebung überwachen moderne Autos bereits aufs Genaueste, künftig sollen die Sensoren auch die Bewegungen im Innenraum analysieren. Das Fraunhofer-Institut arbeitet mit Partnern der Autoindustrie – unter anderem VW und Bosch - an einem System, das Anzahl und Größe der Personen im Wagen erkennt und weiß, womit sie sich gerade beschäftigen. Diese Technik dient neuen Assistenzsystemen, wie sie in den kommenden fünf bis zehn Jahren beim (teil-) autonomen Fahren benötigt werden.
Über Tiefenkameras wird das Fahrzeuginnere erfasst. Sie erkennen die Anzahl der Personen, ihre Größe und ihre Körperhaltung. Daraus leitet das System die Aktivitäten der Passagiere ab. Das kann wichtig werden, wenn der Fahrer künftig nicht mehr seine komplette Aufmerksamkeit auf die Straße lenken muss, weil das Auto für ihn einen Teil der Strecke fährt. Über die Sensoren kann das System abschätzen, wie lange der Fahrer nach dem automatisierten Fahren brauchen wird, um die Kontrolle über den Pkw wieder vollständig zu übernehmen.
Aber auch andere Funktionen sind denkbar: Merkt das System, dass sich der Fahrer zu den Kindern auf der Rückbank umdreht, könnte in diesem Moment auf einem Monitor das Videobild der Rückbank dargestellt werden, so dass der Fahrer weiterhin auf die Straße blicken kann. Anhand der Information, wo die Passagiere sitzen und wie groß sie sind, könnte auch der Airbag an die Körpergröße und Sitzposition angepasst werden – zum Beispiel, wenn der Beifahrer die Füße auf das Armaturenbrett gelegt hat.
Personen und Gliedmaßen erkennt die Software bereits, zudem kann sie Bewegungen nachvollziehen. Die Aktivitäten soll sie über die Gegenstände erkennen, mit denen sich die Menschen gerade beschäftigen. Derzeit geht das System in einem VW Multivan in eine Testphase mit Probanden. (sp-x)