Nach einer Stagnation des China-Geschäfts im vergangenen Jahr will der deutsche Technologieriese Bosch im Reich der Mitte wieder zweistellig wachsen. Das Geschäft auf dem großen Wachstumsmarkt sei 2012 mit einem Umsatz von 41 Milliarden Yuan, umgerechnet 5,1 Milliarden Euro, ungefähr auf gleichem Niveau wie im Vorjahr geblieben, berichtete Asien-Pazifik-Chef Uwe Raschke am Freitag im Vorfeld der internationalen Automesse in Shanghai. Er rechnet in diesem Jahr aber wieder mit "beträchtlichem Wachstum".
"Wir bemühen uns, in Zukunft zweistelliges Wachstum zu erreichen", sagte Raschke. So habe sich das China-Geschäft in den vergangenen zehn Jahren schon mit jährlich 25 Prozent Zuwachs als «eine Erfolgsgeschichte» erwiesen. Mit stärkerer Lokalisierung, auf den chinesischen Markt zugeschnittenen Produkten und Investitionen in Forschung und Entwicklung in China soll das Geschäft nach dem enttäuschenden Jahr 2012 wieder an Schwung gewinnen.
Die Entwicklung im vergangenen Jahr in China wurde als "gemischt" beschrieben. Im Fahrzeugsektor habe sich das Wachstum 2012 mit dem Markt entwickelt, doch der Bereich der Industrietechnologie habe einen konjunkurellen Abschwung im Maschinenbau hinnehmen müssen. Mit der Abkühlung des überhitzten Immobilienmarktes in China habe die Verbraucher- und Bausparte auch nur mäßiges Wachstum erlebt.
Zweitgrößter ausländischer Markt
Das Reich der Mitte ist der zweitgrößte ausländische Markt für den Technikriesen. Bosch investierte im vergangenen Jahr 3,6 Milliarden Yuan in China, umgerechnet 440 Millionen Euro. Die Zahl der Angestellten stieg um elf Prozent auf 34.000. Weltweit rechnet Bosch nach einem zunächst verhaltenen Start ins neue Jahr mit einem Zuwachs im Umsatz von zwei bis vier Prozent, wie Bosch-Chef Volkmar Denner am Vortag bei der Bilanzvorlage in Stuttgart sagte. Trotzdem will der Technologieriese in diesem Jahr eisern sparen.
Weltweit stieg der Konzernumsatz um 1,9 Prozent auf 52,5 Milliarden Euro. Wegen Milliardenabschreibungen in der Solarsparte war der operative Gewinn 2012 aber um etwa die Hälfte auf 1,3 Milliarden Euro eingebrochen. (dpa)