Vor einer Reihe richtungsweisender Termine im April hat VW-Chef Matthias Müller das Engagement des Autobauers in den USA unterstrichen. "Die USA bleiben ein Kernmarkt für den Volkswagen-Konzern", sagte Müller der "Bild"-Zeitung (online). Er bekräftigte, das Unternehmen werde 900 Millionen US-Dollar (790,5 Millionen Euro) in die Entwicklung der Siebensitzer-Geländelimousine "Cross Blue" investieren. VW drohen wegen des Skandals um manipulierte Abgaswerte von Diesel-Fahrzeugen weltweit Strafen in Milliardenhöhe. Die US-Umweltbehörde EPA hatte den Fall im September 2015 öffentlich gemacht.
"Die Produktion startet Ende des Jahres in Chattanooga. In Summe entstehen so 2000 neue Jobs in den USA", sagte der VW-Chef. Das Modell, das zwischen Tiguan und Touareg angesiedelt ist, werde "speziell für Amerika" gebaut. Ganz ähnlich hatte sich Müller bereits im Januar auf der Automesse in Detroit geäußert. Das neue SUV-Modell soll Ende 2016 kommen und auch helfen, VW-Pkw in diesem Markt profitabler zu machen.
Am 28. April steht für VW die Bilanz-Pressekonferenz an, die Europas größter Autobauer wegen des Abgas-Skandals verschoben hatte. Eine Woche vorher läuft das Ultimatum eines US-Bezirksrichters aus, eine Lösung für die manipulierten Dieselautos zu finden. Außerdem soll im April der Zwischenbericht zu den internen Ermittlungen vorgestellt werden.
Engagement bei VfL Wolfsburg
Zu Spekulationen über Sparmaßnahmen beim Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg äußerte sich Müller zurückhaltend. "Wir stehen grundsätzlich zu unserem Engagement beim VfL Wolfsburg. Der VfL ist ein wichtiger Identifikationspunkt für Wolfsburg und unsere Mitarbeiter", sagte er der "Bild". Der Verein sei "sportlich und wirtschaftlich erfolgreich".
Die am Saisonende auslaufenden Sponsoring-Verträge mit Schalke 04 und 1860 München wird VW nicht verlängern. Zuletzt hieß es, VW wolle sein finanzielles Engagement bei der hundertprozentigen Konzerntochter VfL von aktuell rund 80 Millionen Euro im Jahr nicht kürzen. (dpa)
Jörg Herrmann