Toyota zieht sich wie befürchtet aus der Formel 1 zurück. "Wir haben realisiert, dass wir keine andere Wahl haben", sagte Präsident Akio Toyoda am Montag in der Toyota- Zentrale in Tokio. "Es war eine sehr schmerzvolle Entscheidung für den Konzern." Er verwies auf die derzeitige wirtschaftliche Gesamtsituation. Toyota war 2002 in die "Königsklasse" des Motorsports eingestiegen, mit dem Ziel irgendwann um den WM-Titel kämpfen zu können. Doch über Platz 4 in der Konstrukteurswertung (2005) kam das Team, für das zuletzt Timo Glock fuhr und vor ihm Ralf Schumacher, nicht hinaus. Betroffen sind von der Entscheidung der Konzernführung geschätzte 650 Mitarbeiter in der Formel 1-Fabrik Toyotas in Köln-Marsdorf. Der Wersauer Glock hatte bereits vor der schlechten, allerdings auch zu erwartenden Nachricht aus Tokio klargemacht, dass er sich nach anderen Teams umschaue. Einen neuen Arbeitgeber suchen muss sich nun auch der zweite Pilot, der Italiener Jarno Trulli. Im Land des Lächelns macht man in Sachen Formel 1 ernst, trotz aller Sparmaßnahmen, die in diesem Sommer beschlossen wurden. Vor einem Jahr stieg bereits Honda aus. Am Montag hatte der Reifenhersteller Bridgestone seinen Ausstieg nach 2010 verkündet. Im Juli hatte die zu Toyota gehörende Fuji International Speedway Co. bereits das Formel 1-Rennen auf ihrer Hausstrecke im japanischen Fuji für 2010 abgesagt. Das Rennen wird wieder in Suzuka gefahren; ein Nachfolger für Bridgestone wird noch gesucht. Neben Honda und Toyota ist auch BMW ausgestiegen. Für den Nachfolge-Rennstall könnte das Toyota-Aus indes die Möglichkeit sein, den begehrten Startplatz zu bekommen. Bis dato steht Sauber auf der Warteliste. Und die Übernahme des Teams durch die Investorengruppe Qadbak hängt von einem der 13 Startplätze für 2010 ab. Das sich Toyota eigentlich bis 2012 durch die Unterzeichnung des Concorde Agreements zur Formel 1-Teilnahme bekannt hatte, ist nun auch hinfällig. Toyota will Motorsport-Standort Köln nicht aufgeben Trotz des Ausstiegs aus der Formel 1 will Toyota den Motorsport-Standort Köln nach Angaben der Stadt nicht aufgeben. Das habe Toyotas Motorsport-Präsident John Howett dem Kölner Oberbürgermeister Jürgen Roters (SPD) in einem Telefonat am Mittwoch versichert, teilte die Stadt mit. Demnach erklärte Howett, es sei derzeit nicht geplant, den Entwicklungsstandort Köln-Marsdorf aufzugeben oder zu verkaufen. Wie viele der 650 Arbeitsplätze endgültig wegfallen, sei noch unklar. Der Vorstand werde in den nächsten Wochen entscheiden, welche Abteilungen weiter betrieben werden und ob möglicherweise andere Entwicklungsbereiche in Köln angesiedelt werden, sagte Howett. Toyota wolle mit dem Motorsport dort präsent bleiben. Roters betonte, die Stadt werde alle Rahmenbedingungen schaffen, um Toyota bei der Neustrukturierung des Kölner Standortes zu unterstützen.
Motorsport: Toyota steigt aus Formel 1 aus
Der japanische Autobauer beendet nach acht Jahren sein Motorsport-Engagement. Dies dürfte kaum eine Gefahr fürs Image werden, denn deutsche Autokäufer bezweifeln mehrheitlich den Nutzen des Rennsports.