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Modellausblick Skoda: Tochter mit Temperament

05.09.2019 13:30 Uhr
Skoda Kamiq
Skoda setzt große Hoffnungen in den Kamiq.
© Foto: Skoda

Skoda wächst und wächst. Immer größer wird die Auswahl an Baureihen, Modellen und Antrieben. Neben Plug-in-Hybriden und batterieelektrischen Versionen steht der Erdgasantrieb zunehmend im Fokus. Die Technik liefert die Mutter in Wolfsburg

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Von Michael Specht/SP-X

Anderen Importmarken lässt Skoda wenig Chancen. Seit zehn Jahren fährt die tschechische Volkswagen-Tochter in Deutschland zulassungstechnisch der Konkurrenz auf und davon. 196.968 Einheiten und einen Marktanteil von 5,7 Prozent meldete das KBA für das vergangene Jahr. Skoda ist damit Auto-Importmarke Nummer eins. 2019 dürfte erneut zu einem Rekordjahr, die Marke von 200.000 Fahrzeugen geknackt werden, selbst wenn es nach der Halbjahresbilanz noch etwas früh für eine Prognose ist. Immerhin: Per Ende Juni hat Skoda Deutschland bereits 107.386 Autos abgesetzt.

Hinzu kommt, dass kürzlich in Mlada Boleslav die Produktion des Kamiq begonnen hat. Das trendige City-SUV, Nummer drei im SUV-Portfolio und Nachfolger des Yeti, dürfte sich schnell zu einem Verkaufsschlager mausern. Zumal der Kamiq intern nicht als "tschechischer Arona" gesehen wird, sondern größenmäßig dem VW-T-Roc entspricht. Funktionalität und gutes Raumangebot zählen zu den Kernkompetenzen der Tschechen. Die Markteinführung des Kamiq ist für den Spätsommer angesetzt.

Vorstellen will Skoda dieses Jahr noch die neue Generation des Octavia, nach wie vor die Ikone und mit Abstand der Bestseller der Marke. Gezeigt werden zwar Kombi und Limousine zeitgleich, in den Handel aber geht zunächst (Anfang 2020) der Octavia Combi. Für ihn entscheiden sich die meisten Kunden. Designer und Entwickler ließen den Octavia deutlich wachsen, auf nun 4,70 Meter. Damit fährt das einstige Kompaktmodell voll in der Mittelklasse. Selbstredend wird es wieder das auf Abenteuer-Outfit getrimmte Derivat Scout sowie für sportlich ambitionierte Kunden den RS geben. Beim RS kommen Diesel und Benziner zum Einsatz.

Da der Octavia sich weitgehend die Technik mit dem Golf 8 teilt, stehen dem Kunden erstmals ein 48-Volt-Mildhybrid und ein Plug-in-Hybrid zur Auswahl. Hieß es früher, die zusätzliche Batterie- und Elektrotechnik würden den Octavia zu teuer machen und nicht mit der Preis-/Leistungs-Philosophie des Hauses harmonieren, fährt man jetzt einen anderen Kurs. Der CO2-Druck aus Brüssel ist eben auch in Mlada Boleslav zu spüren.

Superb kommt als Plug-in-Hybrid

Das Debüt des ersten Plug-in-Hybrid der Marke gebührt dem Superb. Einziehen wird die Technik des VW Passat GTE. Der Superb erhielt jüngst ein Facelift. Erstmals gibt es auch beim Flaggschiff die Scout-Version. Nach und nach überträgt Skoda dann die Plug-in-Technik auf seine SUV Kodiaq (erhält 2020 ein Facelift) und Karoq. Parallel wird in Richtung Voll-Elektrifizierung gearbeitet.

Bevor 2020 die ersten Modelle auf MEB-Plattform – zunächst ein SUV, dann ein Crossover – anrollen, wird jedoch Skodas Kleinster umgerüstet, der Citigo. In ihm steckt dann die jüngste Batterie-Ausbaustufe des VW e-Up. Genannt werden 260 Kilometer Reichweite und ein Preis von unter 20.000 Euro, was den City-Stromer nach Abzug der Elektro-Prämien zu einem sehr attraktiven Null-Emissions-Auto machen dürfte, sehr zum Missfallen des im gleichen Segment angesiedelten e.Go Life. Konventionelle Verbrennungsmotoren soll es im Citigo nicht mehr geben. Bestellbar wird der Wagen ab der IAA im September sein.

Eine nicht unerhebliche CO2-Reduzierung verspricht sich Skoda auch vom Thema CNG. "Erdgas spielt für uns im Antriebsmix der nächsten Jahre eine wichtige Rolle", sagt Christian Strube, Vorstand für Technische Entwicklung, und beabsichtigt, nahezu alle Modelle alternativ auch mit CNG anzubieten. Jüngste Erdgas-Variante ist der Scala. Denkbar, dass auch der nächste Fabia diesen Antrieb erhalten wird. Die neue Generation des Kleinwagens soll 2021 auf den Markt kommen.


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