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Metastudie zu E-Fuels: Unwirtschaftlich und umweltschädlich

10.02.2025 14:44 Uhr | Lesezeit: 2 min
Continental
Das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft hat Studien und Publikationen zu E-Fuels ausgewertet. Diese zeigen: Das E-Fuel-Projekt ist ein Irrweg.
© Foto: Continental

Teile der deutschen Politik und Wirtschaft werben für Technologieoffenheit und eine Zukunft des Verbrenners. Doch eine neue Studie sieht das E-Fuel-Projekt als Irrweg.

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E-Fuels sind für eine klimafreundliche Zukunft von Verbrennungsautos ökonomisch und ökologisch ungeeignet. Zu diesem Ergebnis kommt die von der Klima-Allianz Deutschland in Auftrag gegebene und vom Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) durchgeführte Metastudie „E-Fuels und ihre Grenzen“. Demnach sind synthetische Kraftstoffe zu teuer, ineffizient und nicht in ausreichenden Mengen verfügbar. Zudem würden mit E-Fuels betriebene Pkw die Umwelt über Gebühr belasten.

Für die Metastudie hat das FÖS Studien und Publikationen zum Thema E-Fuels der letzten fünf Jahre zusammengetragen und systematisch ausgewertet. In der Quellenübersicht finden sich unter anderem Veröffentlichungen von ADAC, Agora Verkehrswende, Fraunhofer-Institut ISI oder Organisationen wie ICCT und Transport & Environment.

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Die Klima-Allianz warnt davor, den europäischen Kompromiss zum Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor aufzukündigen. Stattdessen sollte der Fokus auf den öffentlichen Verkehr und kleine Elektroautos gelegt werden. Stefanie Langkamp, Politische Geschäftsführerin der Klima-Allianz Deutschland, bezeichnet E-Fuels im Pkw-Bereich als eine Fata Morgana, die zudem umweltschädlich sei und fordert daher ein Festhalten am de facto Verbot von Verbrenner-Pkw, das die EU-Gesetzgebung für 2035 vorsieht. 


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Ein Problem der E-Fuels ist ihre energieintensive Herstellung und ihr geringer Wirkungsgrad im Fahrzeug. So könnten laut Studie mit 150 Onshore-Windkraftanlagen 37.500 Verbrenner-Pkw mit E-Fuels betrieben werden. Mit dem Strom aus diesen Windkraftanlagen ließen sich alternativ 240.000 Elektroautos mit Fahrstrom versorgen. Im Umkehrschluss hieße das: Wollte man die gleiche Anzahl an Verbrennern wie E-Autos möglichst klimaneutral betreiben, müsste dafür die 6,5-fache Leistung an erneuerbaren Energien bereitgestellt werden. Zudem, so die Autoren der Studie, verursachten E-Autos 40 bis 50 Prozent weniger CO2-Emissionen als mit E-Fuel betriebene Pkw. Darüber hinaus stießen Verbrenner auch im E-Fuel-Betrieb, anders als E-Autos, umwelt- und gesundheitsschädliche Schadstoffe aus.

Bereits seit einigen Jahren wird in der deutschen Öffentlichkeit mit dem Verweis auf eine klimafreundliche Zukunft des Verbrennungsmotors durch E-Fuels für Technologieoffenheit geworben. Der Wunsch dahinter: Auch über das Jahr 2035 hinaus sollen Pkw mit Benzin- und Dieselmotoren in der EU zugelassen werden können. In diesem Zusammenhang wird auch für eine Energiesteuerermäßigung für E-Fuels geworben, die laut FÖS-Studie den Staatshaushalt allein bis 2050 mit 45 Milliarden Euro belasten würde. Dieses Geld sollte nach Ansicht der Studienautoren besser in den Ausbau klimafreundlicher Mobilität investiert werden.    


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KOMMENTARE


Gentleman-Driver

10.02.2025 - 17:41 Uhr

Ein Blick auf die Auftraggeber der Studie sagt alles... Seltsam, daß man in diesem Medium hier eine solche (einseitige) Darstellung unkommentiert wiedergibt. Wer sagt denn bei der ganzen E-Fuel-Diskussion, daß dieser synthetische Kraftstoff in Zukunft in Deutschland bzw. Europa hergestellt werden sollte? Das macht nur dort Sinn, wo sowieso reichlich kostenlose Solarenergie erzeugt werden kann, u.a. in den meisten Ländern, in denen bereits traditionell die Erdölförderung stattfindet und die somit eh auf Sicht auf ein neues Geschäftsmodell werden umsatteln müssen. Bekannte Transportwege (ggf. mit wasserstoffangetriebenen Tankern) bringen das Erzeugnis dann wie gewohnt hinaus in die Konsumentenländer. Alles noch "Musik der (nahen) Zukunft aber so startete irgendwann fast jede Innovation. Auf eine (politisch "einseitig" vorgegebene) europäische rein elektrische Insellösung haben weder die Welt außerhalb der EU noch viele Verbraucher innerhalb der EU gewartet.


Ingo Meyer

10.02.2025 - 20:52 Uhr

Der Auftraggeber der Studie ist vielsagend. Das Ministerium von Herrn Habeck zahlt nicht nur sondern es gibt auch noch Wahlkampfhilfe auf Kosten des Steuerzahlers.


Jürgen Sangl

11.02.2025 - 07:24 Uhr

Der Ausdruck ""Technologieoffenheit" steht bei diesen speziellen Politikern die sich besonders durch Lobbyismus und "Zurück in die Vergangenheit" hervortun für: Ich habe keine Ahnung von Physik und vertraue darauf , daß die große Mehrheit auch in der Schule bei Naturwissenschaften gepennt hat. Ich fabuliere irgendeinen Blödsinn von wegen: Irgendwann in der Zukunft wird es - gegen alle Naturgesetze - schon einmal eine technische Lösung geben. Solange bleiben wir beim alte Mist und ändern nichts. Freundlich bewertet kann man noch unterstellen, daß sie einfach nur dumm sind - realistisch muß man sie leider als unverschämte Lügner bezeichnen.


Klaus Panten

11.02.2025 - 09:51 Uhr

So ein links tendenziöser Artikel, der die Thematik eFuels sehr einseitig und auch noch mit falschen Behauptungen untermauert!! Schade, dass sich "das Autohaus" zu so einem Bericht hinreißen lässt und nicht neutral recherchiert hat. Größtes Defizit in diesem Bericht ist die Analyse bezüglich der Speicherung und dem Transport der beiden verglichenen Energieträger sowie die mögliche Produktion von eFuels mit Solarenergie in sonnenreichen Gebieten (z.B. Süditalien, Spanien, Nordafrika) Inzwischen ist die Produktion von eFuels mit Solarenergie extrem günstig geworden. Für 1 kwh Stromproduktion werden aktuell nur noch 2 Standardpanele benötigt und die Preise haben sich von 800 Euro auf 300 Euro pro kwh reduziert. Warum können wir nicht einen sinnvollen und dringend notwendigen Mix von Antriebsmöglichkeiten verwenden und der Markt wird entscheiden, welche Antriebsform sich durchsetzen wird. Aus meiner Sicht wird es auf 25% Elektro, 25% eFuels (inklusive HVO100), 25% Diesel und 25% H2 hinauslaufen. Das wäre auch vernünftiger und effizienter als die Verbote der linksgrünen Ideologen.


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