Der japanische Bündnispartner von Daimler und Renault, Nissan, will für die Entwicklung und Produktion von Elektroautos Medienberichten umgerechnet 800 Millionen Euro an frischem Kapital aufnehmen. Wie die japanische Nachrichtenagentur Jiji Press am Mittwoch unter Berufung auf informierte Kreise berichtete, will Japans drittgrößter Autobauer dazu festverzinsliche Anleihen im Volumen von mehr als 100 Milliarden Yen ausgeben.
Die Allianz aus Nissan und Renault hatte kürzlich mit Daimler eine Überkreuzbeteiligung in Höhe von 3,1 Prozent vereinbart. Die strategische Allianz sieht unter anderem die Zusammenarbeit bei Kleinwagen und Lieferwagen sowie den Austausch von Motoren vor. Nissan will sich zusätzliche Finanzmittel sichern, um sich für die geplante Massenproduktion des Elektro-Modells Leaf zu rüsten.
So wie der Mutterkonzern Renault setzt auch Nissan für die Zukunft auf das Elektroauto. So will Nissan ab Dezember in Japan sein Elektroauto Leaf verkaufen, und zwar mit umgerechnet rund 30.000 Euro zu einem deutlich niedrigeren Preis als Modelle anderer Anbieter. Damit will Nissan der erste Autobauer werden, der ein erschwingliches Elektroauto für den Massenmarkt produziert. Bisher wurden Elektroautos zu höheren Preisen und nur in geringen Stückzahlen verkauft. Nissan will mit dem Leaf gegen Toyotas erfolgreichen Hybrid Prius und Hondas Insight antreten. Der neue Wagen soll überdies auch in den USA und Europa auf den Markt kommen.
Für den japanischen Konzern sei es wichtig, sich im Bereich der Elektrotechnologie einschließlich der Batterien weiter zu verbessern, hieß es. Nissan hatte zuletzt im Oktober 100 Milliarden Yen und davor im September 70 Milliarden Yen an Anleihen ausgegeben. (dpa)