Neuer Monat, altes Bild: Die Amerikaner geben viel Geld für Neuwagen aus, doch Volkswagen verliert weiter an Boden. Im März sanken die Verkäufe der Marke mit dem VW-Logo im Jahresvergleich um 10,4 Prozent auf 26.914 verkaufte Autos, wie der vom Abgas-Skandal erschütterte Konzern am Freitag mitteilte. Damit fiel das Minus zwar nicht ganz so deutlich aus wie im Vormonat, allerdings hatte der März in diesem Jahr auch zwei Verkaufstage mehr. Rechnet man diesen Effekt heraus, verstärkte sich der Abwärtstrend.
Besser lief es bei der VW-Oberklassetochter Audi. Die Ingolstädter verkauften 18.392 Wagen und damit 7,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der ebenfalls zum Volkswagen-Konzern gehörende Luxus-Anbieter Porsche wurde 0,7 Prozent mehr Fahrzeuge los. Die deutschen Premiumhersteller BMW und Daimler taten sich hingegen schwer. Bei den Bayern sackten die Verkäufe um 13,3 Prozent auf 34.795 Autos ab. Bereits im Vormonat hatte BMW stark abgebaut. Daimler verbuchte ein Minus von 3,6 Prozent auf 31.715 Autos.
Dabei zeigt sich der US-Markt, der 2015 mit knapp 17,5 Millionen verkauften Neuwagen einen Absatzrekord verbuchte, eigentlich weiter recht robust. Ford und Fiat Chrysler brachten im vergangenen Monat jeweils acht Prozent mehr Neuwagen auf die Straße als im Vorjahr. Noch deutlicher legten Nissan mit 13 Prozent und Honda mit elf Prozent zu. Nicht ganz so rund lief es beim US-Branchenführer General Motors. Die Opel-Mutter verbuchte nur ein Mini-Plus von 0,9 Prozent. Der weltgrößte Hersteller Toyota verkaufte 2,7 Prozent weniger.
Medienberichten zufolge steigerte die Branche ihren Absatz im März um knapp vier Prozent auf 1,49 Millionen Fahrzeuge. Nach Kalkulation von GM-Chefökonom Mustafa Mohatarem würden die Hersteller in diesem Jahr 17,1 Millionen Neuwagen absetzen, wenn sie die Dynamik aus dem letzten Monat beibehält. "Die Stärke der US-Wirtschaft ist sehr positiv." Historisch niedrige Finanzierungszinsen, die starke Beschäftigung und günstiger Sprit dürften den Markt noch länger stützen. (dpa)