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Leuchtturmprojekt: Das Elektroauto als Energielieferant

31.05.2013 09:00 Uhr
Für den Pilotversuch hat VW 20 E-Up so ausgerüstet, dass sie bei Bedarf Strom ins Netz zurückspeisen können.
© Foto: Imago/IPON

Ein neues Projekt – koordiniert von Volkswagen – erforscht in den kommenden drei Jahren, mit welchen intelligenten Konzepten E-Fahrzeuge bei Bedarf Strom ins Netz zurückspeisen können.

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Die wachsende Flotte an Elektroautos hierzulande könnte in Zukunft einen der größten Schwachpunkte in der Energiewende ausbügeln helfen. Ein von Volkswagen koordinierter und vom Bund geförderter Test soll 2014 ausloten, ob E-Fahrzeuge mit ihren Batterien als intelligente Zwischenspeicher im Stromnetz taugen. Das teilten die Partner am Donnerstag mit. Zu ihnen zählen neben VW auch Fraunhofer-Forscher, die Firma Lichtblick und der Solarexperte SMA.

Die Idee für E-Autos als Netzspeicher ist nicht neu. IBM etwa forschte schon 2009 an einem ähnlichen Projekt – damals unterstützt von der dänischen Regierung. Neu ist, dass die Bundesregierung eine solche Forschung zum "Leuchtturmprojekt der Elektromobilität" erklärt, sie mit etwa sechs bis sieben Millionen Euro fördert und bei diesem Projekt in großem Stil mehrere namhafte deutsche Partner kooperieren.

Geldbringende Schwarmbatterien

Die E-Autos sollen gleich doppelt die zentrale Schwachstelle der Erneuerbaren Quellen ausgleichen: die schwankende Einspeisung. Wenn bei Wind und Sonne die Wind- und Solarkraft viel Strom produzieren, sollen die Autos als Abnehmer dienen. Umgekehrt – nämlich bei Flaute und nachts oder bei trübem Wetter – sollen sie als Reserve ins Netz liefern. Diese cleveren Schwarmbatterien auf Rädern funktionieren freilich nur, wenn die Wagen gerade nicht fahren und auch ans Netz angeschlossen sind. Ein Knackpunkt ist auch die Software dahinter.

Der Pilotversuch, der 2014 mit 20 batteriebetriebenen VW-Autos in Berlin anläuft, hat noch ein wichtiges weiteres Ziel. Da die Wagen im Netz als Speicher Dienstleistungen erbringen, ließe sich damit Geld verdienen. Das wiederum könnte eine Schwachstelle der E-Mobilität wettmachen: Die bisher teuren Batterien. Ihre Kosten gelten neben der geringen Reichweite derzeit als Bremse für die E-Mobilität.

20 Testpiloten

Das Problem bei Solar- und Windkraft ist die starke Anfälligkeit für Schwankungen. Die Lösung: Intelligente Speicher an vielen Orten oder sogar ein europaweites Verbundnetz für Zeiten, in denen kein Lüftchen weht und sich die Sonne versteckt. Das ist jedoch Zukunftsmusik. Der Test mit den 20 rein elektrischen VW Up in Berlin soll nun herausfinden, was womöglich im großen Maßstab klappen könnte. Bis 2020 sollen auf deutschen Straßen immerhin eine Million E-Autos unterwegs sein. Das wäre ein großer Speicher.

Die 20 Testpiloten erhalten 2014 eine Ladestation an ihrem Wohn- und Arbeitsort. Per Smartphone geben sie Laden und Entladen frei. Der Versuch muss viele Probleme klären. Etwa, was mit spontanen Fahrten ist, wenn die Batterie nach Einspeisungen gerade leer ist. Auch die Batterie-Ingenieure müssen eine harte Nuss knacken: Denn dass E-Autos auf Knopfdruck auch einspeisen können, ist Neuland. (dpa)

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