Die Fusion der Autobauer Fiat und Chrysler ist nach der Zustimmung der Fiat-Aktionäre perfekt. Die Anteilseigner segneten die Verschmelzung des Traditionsunternehmens mit dem US-Hersteller am Freitag in Turin erwartungsgemäß ab. Die Abstimmung bei der letzten Aktionärsversammlung am Fiat-Stammsitz war der letzte Schritt zu der von Vorstandschef Sergio Marchionne in mehreren Etappen vorbereiteten Fusion. "Dank der Arbeit der letzten fünf Jahre sind wir nun bereit, den Qualitätssprung zu vollziehen", hatte Marchionne angekündigt.
Im Januar war Chrysler als Nummer drei der großen US-Autohersteller komplett unter das Dach der 115 Jahre alten Fiat-Gruppe geschlüpft. Der neue transatlantische Autokonzern heißt FCA (Fiat Chrysler Automobiles). Sein Sitz wird aus steuerlichen Gründen von Turin nach London verlegt, das italienisch-amerikanische Unternehmen nach niederländischem Recht organisiert.
Mit dem gesellschaftsrechtlichen Vollzug der Fusion wird die Aktie vom Herbst an neben Mailand auch an der New Yorker Börse gehandelt. Milliarden-Investitionen sind vorgesehen. "Unsere Pläne für die Zukunft sind sehr ehrgeizig", betonte Fiat-Präsident John Elkann. "Das ist ein Unternehmen, das nach oben streben kann und sollte", fügte Marchionne hinzu. Die Aktionärsversammlungen in den Niederlanden sollen künftig über das Internet übertragen werden.
Sowohl Elkann als auch Marchionne betonten, dass Fiat weiter seinem Heimatland verbunden bleibe. "Fiat verlässt Italien nicht. Auch wenn das Geschäft in Holland organisiert sein wird, bleibt das Engagement in Italien unverändert, wir werden unsere Aktivitäten nicht reduzieren", stellte Marchionne klar. "In allen Entscheidungen, die wir getroffen haben oder treffen, versuchen wir, ein Gleichgewicht zwischen logischem Profit und sozialer Verantwortung zu finden." (dpa)
Konrad
Detlef Rüdel
Detlef Rüdel