Renault ergänzt seine SUV-Palette um einen kompakten Crossover. Der Kadjar soll im Sommer zu den Händlern kommen und gegen Modelle wie VW Tiguan, Ford Kuga und Nissan Qashqai antreten. Mit letzterem teilt er sich dabei die Technik.
Mit 4,45 Metern fällt der Renault aber eine knappe Handbreit länger aus als das Erfolgsmodell des japanischen Allianzpartners. Auch das Design zeigt wenig Gemeinsamkeiten: Der Kadjar orientiert sich mit seiner dynamischer gezeichneten Karosserie eher an der Formensprache des 2013 eingeführten Mini-SUV Captur, ist also flacher und breiter als die meisten direkten Wettbewerber. Der Kofferraum liegt mit 472 Litern aber am oberen Ende des Feldes.
Zu den Motoren macht der Hersteller noch keine Angaben. Der Kadjar dürfte sich hier aber am Qashqai orientieren und als Basistriebwerke einen 1,5-Liter-Diesel mit rund 81 kW / 110 PS und einen 1,2-Liter-Benziner mit 85 kW / 115 PS offerieren. Allradantrieb ist nicht serienmäßig, kann aber bei einigen noch nicht näher spezifizierten Modellen hinzugebucht werden.
An Ausstattung werden zum Beispiel optionale LED-Scheinwerfer, die neue Generation des Infotainmentsystems R-Link und ein große Panorama-Glasdach geboten. Hinzu kommen zahlreiche kamera- und radarbasierte Assistenzsysteme wie Spurhaltehelfer und Totwinkel-Warner. Auch ein automatischer Einpark-Assistent ist zu haben.
Koleos auf dem Abstellgleis
Die Preise sind rund ein halbes Jahr vor Markteinführung noch nicht bekannt. Doch auch hier dürfte der ab 20.000 Euro erhältliche Nissan die Richtung vorgeben. Das würde auch der Stellung des Kadjar in der Modellhierarchie der Franzosen entsprechen, passt er sich doch damit zwischen den gut 15.000 Euro teuren Captur und den für 28.490 Euro erhältlichen SUV Koleos ein. Letzterer dürfte allerdings über kurz oder lang aus dem Programm fallen. In Deutschland zum Beispiel fanden sich 2014 lediglich 964 Käufer. Und mit dem Kadjar kommt nun ein ähnliches, aber deutlich attraktiveres Modell ins Programm. (sp-x)
Jörg Herrmann