2022 übernahm die koreanische KG Group die Automarke Ssangyong. Damit wollte das Multimilliarden-Unternehmen sein Portfolio von Chemie, Stahl und Medien auf Mobilitätslösungen erweitern. Insofern ist die Umbenennung von Ssangyong in KGM nachvollziehbar, denn das "M" steht für Mobility.
Lesen Sie mehr
- KGM Torres EVX: Für den Großstadtdschungel
- Ssangyong-Netzkündigung: KG Mobility steuert Deutschland-Import künftig selbst
KGM will das Modellangebot schnell erweitern. Den Beginn macht der Torres EVX. In Deutschland startet der Verkauf des vollelektrischen Midsize-SUV im Juni. Kwak Jae-Sun, Gründer und CEO der KG Group erklärt, was die koreanische Marke in Europa plant.
Nach dem Torres mit Benzinmotor folgt Mitte Mai der vollelektrische Torres EVX. Zwei SUV als Nachfolger für Rexton und Korando sowie einen Pick-up auf Basis des Torres hat KGM bereits angekündigt.Welche Strategie verfolgen Sie bei den Antrieben? Wird KGM in Europa zu einer reinen Elektromarke?
Nein, wir passen unser Portfolio den lokalen Märken an. Neben Deutschland, Spanien und Großbritannien sind wir vor allem in Zentral- und Osteuropa stark. Dort sind viele Länder noch nicht auf die E-Mobilität vorbereitet. Deshalb werden wir die bereits angekündigten drei Modelle – als vollelektrische Fahrzeuge, aber auch mit einem neuen Hybridantrieb anbieten.
Eigene E-Antriebe zu entwickeln, ist sehr teuer. Mit welchen Partnern arbeitet KGM zusammen?
Wir sind offen für Kooperationen mit allen Herstellern. Den Elektroantrieb des Torres EVX beziehen wir beispielsweise von BYD. Auch den Hybridantrieb für den Torres und unsere nächsten Modelle wird uns BYD liefern. Außerdem sprechen wir gerade mit dem chinesischen Hersteller Chery über elektrifizierte Plattformen und Antriebe.
KGM Torres EVX
BildergalerieWird es von KGM Fahrzeuge mit 800-Volt-Technik geben?
Wir forschen in alle Richtungen. Die 800-Volt-Technik hat ihre Berechtigung, ist aber sehr teuer. Momentan sehe ich nicht, dass die Nachfrage der Kunden die hohen Kosten rechtfertigt.
Tesla, BYD und andere bauen eigene Werke in Europa. Wann wird KGM hier eine Produktion einrichten?
Nach der Übernahme von Ssangyong wollen wir natürlich erst einmal unser Werk in Korea auslasten. Damit sich ein neues Werk rechnet, müssten wir in Europa mindestens 150.000 Autos pro Jahr verkaufen. Davon sind wir noch weit entfernt.
KGM hat eben den Vertrag mit dem deutschen Importeur Astara zu April 2025 gekündigt. Was bedeutet das für die Kunden in Deutschland?
Astara ist ein Mehrmarkenhändler und wird unsere Fahrzeuge auch weiterhin in viele europäische Länder importieren. Wir wollen aber mit eigenen Händlern in Deutschland schnell wachsen. So können wir besser auf die Bedürfnisse der Kunden eingehen, beispielsweise was die Servicequalität oder Ersatzteilversorgung angeht. Für die Kunden ändert sich vorerst nichts. Die Händler arbeiten weiter und wir sind bestrebt, ihnen Verträge mit KGM anzubieten.