BMW hat das beste Jahr der Firmengeschichte perfekt gemacht. Dank eines Verkaufsrekords 2011 kletterte auch der Gewinn des bayerischen Autobauers in vorher nicht gekannte Höhen. Unter dem Strich verdiente die Nobelmarke 4,9 Milliarden Euro – ein dickes Plus von 51,3 Prozent. Der Umsatz kletterte von 60,5 ebenfalls auf einen Bestwert von 68,8 Milliarden Euro, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. "Das abgelaufene Geschäftsjahr war das bislang beste Jahr in der Unternehmensgeschichte", teilte BMW-Chef Norbert Reithofer mit. Die komplette Bilanz legt der Konzern kommenden Dienstag vor.
Für 2012 rechnet Reithofer mit weiterem Wachstum, auch wenn sich der Konzern angesichts der Euro-Schuldenkrise und der unsicheren Konjunkturaussichten noch bedeckt hält. "Nach dem Absatzrekord im vergangenen Jahr gehen wir auch 2012 von einem Zuwachs bei den Auslieferungen aus", sagte Reithofer. Genaueres zum Ausblick könnte er auf der Bilanz-Pressekonferenz am kommenden Dienstag sagen. BMW hat 2011 weltweit 1,66 Millionen Autos der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce verkauft, ein Zuwachs von 14,2 Prozent.
In den vergangenen Wochen hatten die beiden Verfolger Audi und Daimler ebenfalls mit Rekordbilanzen geglänzt. BMW will die beiden Rivalen in den kommenden Jahren weiter auf Distanz halten und die Spitzenposition unter den drei deutschen Oberklasseherstellern verteidigen. Viel Hoffnung setzen die Bayern dabei auf den neuen 3er, der seit Februar bei den Händlern steht. Die Bestellungen für das wichtige Modell liegen laut BMW bereits über den Erwartungen.
Auch die BMW-Aktionäre - allen voran die Familie Quandt - können sich angesichts der Zahlen über einen warmen Geldregen freuen - pro Anteilsschein will BMW für 2011 eine Dividende von 2,30 Euro für Stammaktien und 2,32 Euro je Vorzugsaktie ausschütten, auch dies ein Rekord. Über die Höhe der Dividendenzahlung wird die Hauptversammlung des Konzerns am 16. Mai in München entscheiden.
Nachfrage-Plus in China und den USA
BMW ist stark ins neue Jahr gestartet, auch wenn sich im Februar die Schwäche auf den europäischen Märkten bemerkbar machte. Auf dem Heimatmarkt stagnierte der Absatz zwar, aber die enorme Nachfrage in China und den USA ließ den Absatz um 14,2 Prozent auf 127.634 Autos steigen. Dennoch ist vor allem die Lage in Europa bisher schwer vorherzusagen. Schlimmstenfalls sei mit einem Marktrückgang von fünf Prozent zu rechnen, bestenfalls mit einem Verharren auf dem Vorjahresniveau. "Europa wird kein Selbstläufer", hatte Reithofer am Dienstag auf dem Autosalon in Genf gesagt. (dpa)