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Jaguar Land Rover: Elektrischer Neustart

05.03.2024 12:13 Uhr | Lesezeit: 2 min
Range Rover (Elektro)
Range Rover stellt im Laufe des Jahres die Elektrovariante seines Top-Modells vor.
© Foto: Land Rover

Ab dem kommenden Jahr starten die neuen E-Mobile von Jaguar und Land Rover. Das wird höchste Zeit.

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Um den britischen Autohersteller Jaguar war es lange still. Und auch die Schwestermarken aus der Land-Rover-Gruppe konnten seit Jahren keinen echten Modellnachwuchs mehr melden. 2025 ist die Neuheiten-Flaute vorbei.

Noch im laufenden Jahr feiert die elektrische Variante des Luxus-Geländewagens Range Rover Premiere. Auch Bestellungen sollen dann schon möglich sein, die ersten Auslieferungen sind für 2025 vorgesehen. Dann will auch die kleine Schwester Jaguar ihren Neustart als reine Elektromarke feiern. Drei Modelle auf der eigens für die Marke entwickelten JEA-Plattform sind angekündigt.

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Den Start macht zunächst ein viertüriger GT mit 800-Volt-Batterie und Reichweiten um die 700 Kilometer. Der Antrieb soll der stärkste jemals in einem Serienauto der Marke eingesetzte sein. Der elektrische Reisewagen soll in jeder Beziehung das obere Ende des aktuellen Technik-Standes repräsentiert. Und zwar nachhaltig. Die Briten sind in dieser Hinsicht vorgewarnt, litt der 2018 vorgestellte E-Crossover I-Pace doch unter der unerwartet schnellen technischen Entwicklung, die ihn vorschnell altern ließ.


Range Rover (2024)

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Unklar ist noch der Name für den Comeback-Wagen, der der erste Jaguar-Debütant seit 2018 sein wird. Möglich ist der von den konventionell angetriebenen Oberklasselimousinen der Briten bekannte Name XJ. Preislich wird der Stromer seine Vorgänger jedoch überflügeln, Jaguar Land Rover spricht von mindestens rund 150.000 Euro. Generell dürften die Fahrzeuge aller Konzernmarken künftig preislich höher positioniert und edler ausgestattet werden. Die neue Strategie der Briten heißt "Gewinn vor Umsatz", wie Deutschlandchef Jan-Kas van der Stelt erläutert. Von dem einst eingeschlagenen Weg ins Volumensegment ist man wieder abgekommen. "Modern Luxury" heißt das neue Motto, das ein wenig an die ähnlich gelagerte Strategie von Wettbewerber Mercedes erinnert.


Jaguar F-Type ZP Edition

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Dazu zählt auch ein aufgewertetes Kundenerlebnis. Künftig sollen die Autohäuser der Vertriebspartner wie Boutique-Shops aufgebaut sein, in denen es einzelne, eingeständig gestaltete Bereiche für die vier Submarken des Konzerns gibt. Neben Jaguar und Range Rover mit seinen Luxus-SUV sind das die eher praktisch und familientauglich orientierte Marke Discovery sowie Defender als Heimat für knallharte Offroader und Abenteurer. Kunden werden im Autohaus aktiv von einem Concierge in Empfang genommen, ein "Product Genius" erklärt die immer umfangreichere Technik an Bord.


Land Rover Defender 130

Land Rover Defender 130 auf Schulhof schräg von vorn fotografiert Bildergalerie

Der stationäre Handel soll zudem stärker mit der Online-Welt vernetzt werden. Informieren sich Kunden etwa künftig vorab im Internet, wird das dem Händler weitergeleitet, der die potenziellen Käufer dann am richtigen Punkt des Entscheidungsprozesses aufnehmen soll. Außerdem wird die Komplexität des Angebots reduziert, die Zahl an Einzeloptionen zurückgeschraubt. Maximal sechs Klicks sollen nötig sein, bis das Wunschauto im Online-Konfigurator fertig individualisiert ist, verspricht van der Stelt.


Feser-Graf-Gruppe: Eröffnung des Jaguar Land Rover Standorts in Nürnberg

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Der Neustart muss vor allem bei Jaguar schnell kommen und einschlagen. Die nun auslaufende Modellpalette der Briten konnte nicht immer alle Absatzerwartungen erfüllen, 2023 entschieden sich in Deutschland nur noch knapp 3.200 Kunden für einen Jaguar (minus 0,1 Prozent). Immerhin konnten die weiterhin gefragten Land Rover-Modelle mit knapp 13.800 Neuzulassungen und einem Plus von 13 Prozent das Gesamtergebnis ins Positive drehen (insgesamt plus 11 Prozent). Aber auch die Offroad-Spezialisten stehen vor Herausforderungen, müssen sie doch ebenfalls die Elektrifizierung schaffen. Die hat zwar etwas länger Zeit als bei Jaguar, doch bis 2030 sollen vier bis sechs reine E-Modelle in den Schauräumen der Händler stehen.

Jan-Kas van der Stelt: "Der elektrische GT wird ein echtes Statement"
© Foto: Gudrun Muschalla/JLR

Drei Fragen an Jan-Kas van der Stelt, Geschäftsführer Jaguar Land Rover Deutschland GmbH

Jaguar will sich im kommenden Jahr nach langer Neuheiten-Flaute als Elektromarke neu erfinden. Denken Sie, dass Ihre Stammkunden diese Neuorientierung mitmachen?  

In unserer Geschichte hat sich die Marke immer wieder neu erfunden. Der Jaguar XK120 revolutionierte 1948 das Sportwagendesign und der E-Type wurde mit einem völlig neuen Design zur Sportwagenikone. Der XJ6 wiederrum beeinflusste 1968 sehr erfolgreich das Design von Limousinen, die bis dahin eher behäbig große Karosserien hatten. Auch unser zukünftiger elektrischer GT wird ein echtes Designstatement sein, wenn er 2025 sein Debüt gibt. Wir wollten ein einzigartiges Auto bauen und sprechen intern von einer „Copy of Nothing“. Das passt auch zu unseren Kunden: Viele Jaguar-Käufer sind Freidenker, die kein Auto von der Stange wollen und offen für Neues sind.  

Bei den Schwestermarken unter dem Land Rover-Dach startet die Elektrifizierung Anfang 2025 mit der Batterie-Variante des Range Rover. Ist der auf Infrastruktur angewiesene E-Antrieb auch eine Option für die beiden „abenteuerlicheren“ Marken Defender und Discovery?  

Auf jeden Fall. Eigentlich ist der E-Antrieb mit seinem hohen, sofort verfügbaren Drehmoment die ideale Technik für das Gelände. Wir starten mit dem Range Rover, weil wir uns für einen Top-Down-Ansatz entschlossen haben, also dazu am oberen Ende der Modellpalette zu starten, um dann zu den kleineren und günstigeren Fahrzeugen überzugehen.  

Mit dem I-Pace hatten Sie sehr früh ein E-Auto auf dem Markt. Trotzdem dürften viele Ihrer Kunden bislang nur wenig Erfahrung mit der Technik gesammelt haben. Wie nehmen Sie sie an die Hand?

Schon beim Kauf beantwortet der bei unseren Händlern neu eingeführte „Product Genius“ technische Fragen aller Art. Und auch danach stehen unserer Händler immer für Fragen zur Verfügung – und lassen Kunden später auch gerne an ihre Ladesäulen. Für das Laden zuhause werden wir künftig zusammen mit Partnern Produkte wie eine Wallbox anbieten. Eine spezielle Hilfe bei der Installation planen wir aktuell nicht. Unserer Erfahrung nach bleibt der Kunde am liebsten bei seinem bekannten Haus-Elektriker. 



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KOMMENTARE


Walter Kreuchi

05.03.2024 - 19:07 Uhr

Es wäre schön, wenn Jaguar wieder auf einen grünen Zweig kommen würde. Auch den geplagten Händlern wäre es vergönnt, wieder einmal schwarze Zahlen schreiben zu dürfen, sie mussten ja auch die katastrophalen Entscheidungen des französischen Ex-Chefs finanzieren. Ob es als reine E-Marke gelingt, werden wir ja sehen....


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