General Motors (GM) will den Mitarbeitern seiner europäischen Töchter Opel und Vauxhall bis zu 1,1 Milliarden Euro zahlen, sollten Investitionszusagen nicht eingehalten werden. Wie das "Wall Street Journal" am Montag (Ortszeit) berichtete, geht dies aus Papieren hervor, die GM der US-Börsenaufsicht vorgelegt hat. Darin zeige sich die GM-Führung zuversichtlich, eine entsprechende Vereinbarung mit den europäischen Gewerkschaften bis Ende September endgültig unter Dach und Fach zu bringen.
Die Sanierung der verlustreichen europäischen Töchter ist ein Hauptanliegen des früheren Pleitekandidaten auf dem Rückweg an die Börse. Ein Jahr nach seiner Insolvenz fährt der US-Konzern wieder Milliardengewinne ein. Das Europageschäft mit Opel und Vauxhall brachte im ersten Halbjahr jedoch einen Verlust von 637 Millionen Dollar ein (wir berichteten). Bei einem GM-Börsengang sollen in einem ersten Schritt Aktien im geschätzten Wert von 16 Milliarden Dollar unters Volk gebracht werden. Erste Details könnten laut "Wall Street Journal" noch am Dienstag veröffentlicht werden.
GM hatte im Februar im Zuge eines Sanierungsplans zugesagt, binnen fünf Jahren elf Milliarden Euro in die Modellpalette der europäischen Töchter zu investieren. Sollte der Konzern diese Zusage nicht einhalten, verpflichtet er sich laut Bericht, für die Jahre 2011 bis 2014 jeweils 265 Millionen Euro an die Belegschaften zu zahlen.
Schönheitsfehler Rückruf
Ein US-Rückruf trübt jedoch das gute Bild, das GM vor seiner Rückkehr auf das Börsenparkett abliefert. Der größte US-Autobauer beordert gut 243.000 Geländewagen in die Werkstätten, weil die Sicherheitsgurte auf der Rückbank im schlimmsten Falle nicht ordentlich schließen. Bei allen bekannten Unfällen hätten die Gurte bislang aber einwandfrei funktioniert, teilte GM am Dienstag mit.
Die Wagen stammen aus den Modelljahren 2009 und 2010 und sind zum überwiegenden Teil in den USA zugelassen. Es handelt sich um den Buick Enclave, den Chevrolet Traverse, den GMC Arcadia und den Saturn Outlook. (dpa)