Der europäische Hybrid-Boom geht an Deutschland vorbei. Die Bundesrepublik lag im Ranking der wichtigsten Märkte Europas im ersten Halbjahr 2021 lediglich auf Rang fünf – hinter Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien.
Insgesamt wurden nach Zahlen der Marktbeobachter von Inovev zwischen Januar und Ende Juni 322.822 klassische Hybridautos verkauft, 69 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Auf Deutschland entfielen davon rund 35.000 Einheiten. Gezählt werden lediglich die normalen Hybride, keine Plug-in-Hybride und keine 48-Volt-Hybride. Das Kraftfahrt-Bundesamt erfasst letztere auch, was die offizielle deutsche Statistik stark verzerrt.
Grund für die Zurückhaltung: Bei vielen erfolgreichen Hybrid-Modellen handelt es sich um Kleinwagen wie Toyota Yaris (70.000 Neuzulassungen), Renault Clio oder Honda Jazz. Ein Segment, das vor allem in Südeuropa deutlich stärker gefragt ist als hierzulande. Zudem haben die deutschen Hersteller den klassischen Hybridantrieb immer links liegen gelassen und stattdessen zunächst auf den Diesel und später auf den Plug-in-Hybrid gesetzt. Gerade bei der Antriebsart liegt Deutschland hinsichtlich der Marktgröße europaweit klar auf Rang eins. Insgesamt lag das Volumen im ersten Halbjahr europaweit bei 537.212 Fahrzeugen, gut 160.000 entfielen auf Deutschland.
Dieter Richter
Michael Schmiedle