Nach der Analyse der Software zur Steuerung von Dieselmotoren hat der Hacker Felix Domke die Automobilhersteller zur Offenlegung dieser Programme aufgefordert. Beim Kongress des Chaos Computer Clubs (CCC) in Hamburg sagte der Experte am Dienstagabend, die digitalen Kontrollsysteme der Fahrzeuge seien bislang bewusst als "Black Box" entwickelt worden. Da solche geschlossenen Systeme mit exzessiven Stickoxid-Emissionen der Gesundheit schwersten Schaden zufügen könnten, müssten sie endlich offen gelegt werden. "Ein System, das Leute töten kann, muss auch von Leuten kontrolliert werden können", forderte Domke.
Domke hatte im vergangenen Jahr demonstriert, wie er nach Bekanntwerden des Abgasskandals bei Volkswagen in seinem eigenen Auto den Code der Software dekompiliert, also sichtbar gemacht hat. Diesmal zeigte er dies beim "Chaos Communications Congress" bei einem Opel-Motor. Er habe dabei Anweisungen gefunden, wonach ab einer Geschwindigkeit von 145 Stundenkilometern die vorgesehene Emissionsdrosselung abrupt gestoppt werde. Auch für Temperatur und Luftdruck gebe es in der Software Anweisungen zur Regulierung der Schadstoffreduzierung. Inzwischen sei die Software verändert worden, und er hoffe, dass sie zügig im Markt eingeführt werde, sagte Domke. (dpa)