Europas größter Autobauer Volkswagen hat am Samstag mit Zehntausenden Besuchern im Wolfsburger Werk den Bau des 30-millionsten VW-Golfs gefeiert. Bei einem Tag der Offenen Tür strömten gegen Mittag Mitarbeiter sowie deren Familienmitglieder und Freunde auf das Produktionsgelände am Mittellandkanal, das als die größte zusammenhängende Autofabrik der Welt gilt. Volkswagen nannte am Nachmittag eine Besucherzahl von mehr als 100.000 Menschen.
Der Golf wird seit 1974 gebaut und läuft inzwischen in der siebten Generation vom Band. Kein europäisches Auto war nach VW-Angaben jemals erfolgreicher als der Golf - auch der VW-Käfer nicht, dessen letztes Exemplar 2003 in Mexiko vom Band rollte, nach insgesamt gut 21,5 Millionen Stück. VW-Chef Martin Winterkorn sprach am Samstag von einer "richtig starken Mannschaftsleistung".
Vor 75 Jahren hatte Adolf Hitler im heutigen Wolfsburg den Grundstein für das Volkswagen-Werk gelegt - wegen der Nazi-Historie fiel eine Jubiläumsfeier am Jahrestag Ende Mai flach. Mit dem Tag der Offenen Tür wollte sich der Konzern bei den Beschäftigten bedanken. Sie bauen in Wolfsburg unter anderem den Golf. Dessen 30-millionstes Exemplar ist unverkäuflich und bleibt nach Auskunft eines Sprechers als Erinnerungsstück im Unternehmen - es ist ein Diesel.
VW zählt insgesamt rund 550.000 Mitarbeiter und rangiert bei den Verkaufszahlen weltweit nur noch hinter General Motors und Toyota. Der Golf entsteht außer in Wolfsburg noch in Changchun (China) und in Zwickau. Experten streiten darüber, welches Automodell als das bisher meistverkaufte der Welt gilt. Unklar ist dabei etwa, wann Änderungen wie beispielsweise von Heck- auf Frontantrieb so umwälzend sind, dass nicht mehr von einer einzigen Autogeneration gesprochen werden kann. (dpa)
Laut VW strömtem am Samstag 100.000 Besucher zum Tag der offenen Tür in Wolfsburg.