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GM: Barra entschuldigt sich für tödliche Pannenserie

01.04.2014 13:15 Uhr
GM: Barra entschuldigt sich für tödliche Pannenserie
Die GM-Chefin Mary Barra entschuldigt sich für eine tödliche Pannenserie wegen defekter Zündschlösser.
© Foto: Screenshot www.media.gm.com

Im Kongress in Washington beginnt am Dienstag eine mit Spannung erwartete Anhörung. Die neue Chefin des Autoriesen General Motors könnte dabei ins Schwitzen geraten.

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Die Chefin des US-Autokonzerns General Motors (GM), Mary Barra, entschuldigt sich für eine tödliche Pannenserie wegen defekter Zündschlösser. Zugleich betont sie, sie dringe auf eine rückhaltlose Aufklärung der Vorfälle. "Ich bin zutiefst betrübt", heißt es in einer vorab verbreiteten Rede, die die Managerin am Dienstag vor einem US-Kongressausschuss halten wollte. Sie wisse aber nicht, warum es jahrelang gedauert habe, die Ursache der Pannenserie aufzudecken.

Dagegen richtete der amtierende Chef der US-Verkehrssicherheitsbehörde, David Friedman, deutliche Vorwürfe an die Opel-Muttergesellschaft in Detroit. "GM besaß kritische Informationen, die geholfen hätten, den Defekt zu identifizieren", sagte er in einer ebenfalls vorab veröffentlichten Erklärung. Die Anhörung beginnt Dienstag um 20.00 Uhr MESZ.

Am Montagabend traf sich Barra laut US-Medienberichten mit Angehörigen der Opfer. Wegen der Zündschloss-Pannen gab es in den USA mindestens 13 Tote. Zündschlösser waren zu schwach ausgelegt, so dass sie während der Fahrt auf die "Aus"-Position zurücksprangen und als Folge Servolenkung, Bremskraftverstärker sowie Airbag nicht funktionierten.

Bei der Anhörung in Washington geht es vor allem um die Frage, ob das Problem und die Rückrufaktion über Jahre verschleppt wurden. Eine weitere Anhörung vor einem Senatsausschuss steht am Mittwoch bevor. "Sobald ich von dem Problem erfahren habe, haben wir ohne Zögern gehandelt", heißt es in Barras Erklärung weiter. "Wir haben der Welt erklärt, dass es ein Problem gibt, das gelöst werden muss." GM werde sich vor der Verantwortung nicht davonstehlen. Die 52-Jährige ist erst seit Januar GM-Chefin, gehörte aber bereits zuvor zur Führungsspitze des Konzerns.

235.000 Seiten Ermittlungen

Dem Kongress liegen insgesamt 235.000 Seiten Ermittlungen zu dem Fall vor. Eine erste Einschätzung fällt düster aus: "Obwohl wir die Dokumente erst seit weniger als einer Woche haben, zeichnen sie ein beunruhigendes Bild", heißt es in einer Stellungnahme des Ausschuss-Vorsitzenden Fred Upton und des Vorsitzenden des Ermittlungsausschusses, Tim Murphy.

Erst kurz vor der Anhörung rief GM weitere 1,5 Millionen Wagen weltweit zurück. Bei diversen Modellen kann die Servolenkung plötzlich ausfallen, wie der Konzern in Detroit mitteilte. Das Problem betrifft teilweise die gleichen Fahrzeuge, bei denen auch die Zündung selbsttätig ausgehen kann. Es handelt sich um Modelle der amerikanischen Marken Chevrolet, Pontiac und Saturn aus den Jahren 2004 bis 2010.

Damit steigt die Zahl der insgesamt wegen diverser Mängel von GM zurückgerufenen Autos auf 6,3 Millionen. Die Kosten für die Rückruf-Serie wachsen damit auf rund 750 Millionen Dollar (544 Millionen Euro) an, wie der Konzern vorrechnete. Zuvor stand die Rechnung bei 300 Millionen Dollar. (dpa)

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KOMMENTARE


Michael Kühn

01.04.2014 - 12:31 Uhr

tja, da hat die neue Chefin ein "stinkendes" Erbe angenommen. - Wie ich schon damals schrieb, der alte Chef trat zurück und suchte das Weite. Seine damalige Rücktrittserklärung, zweifelte ich im Hinblick auf die Richtigkeit erheblich an ! Der Zeitrahmen 2004 - 2010 spricht doch eine eindeutige Sprache... - Ich wünsche Mary Barra von Herzen viel Kraft u. Ausdauer und zur Not würde ich sogar unter diesen Umständen Ihren Rücktritt respektieren. Kastanien von Anderen aus dem Feuer zu holen, wäre ja nicht das Problem, wenn es nur die wären. Aber wieviel unbekannte Feuerstellen wurden mit Kastanien wirklich hinterlassen ? - Für mich schaut es ganz danach aus, wie ich es damals vermutete; wer kennt die Geschichte von den Ratten und dem Schiff ? Es ist schon sehr verwunderlich, dass nach so kurzer Amtszeit von Mary Barra derartige Dinge von früher nun gebündelt auftauchen...


Detlef Rüdel

01.04.2014 - 12:39 Uhr

Unglaublich, was da jetzt alles hoch kommt. Möge Sie die Kraft haben, das alles durchzustehen. In der Tat keine leichte Aufgabe. Kann mich hier @Herrn Michael Kühn nur anschließen.


Robert

01.04.2014 - 15:31 Uhr

Ich frage mich, warum die amerikanische Regierung diesen Laden noch gerettet hat denn durch die Spionagetaetigkeit der NSA sind die hohen Herren in Washington mit Sicherheit auf dem Laufenden gewesen und gehoeren zumindest als Mitwisser mit auf die Anklagebank.


Hans Hase

02.04.2014 - 11:04 Uhr

@Robert: Sehr geistreicher Kommentar... Gratulation


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