Der südkoreanische VW-Rivale Hyundai kämpft zunehmend mit der starken heimischen Währung Won. Im zweiten Quartal schrumpfte der Überschuss um 6,5 Prozent auf 2,24 Billionen Won (rund 1,6 Milliarden Euro), teilte der Autobauer am Donnerstag in Seoul mit. Auch in Deutschland lief es zuletzt nicht mehr so gut wie in den Vorjahren – der Marktanteil ging in den ersten sechs Monaten hierzulande zurück.
Der Won verbesserte sich vor allem im Verhältnis zum US-Dollar, aber auch zu den meisten anderen Währungen. Damit werden exportierte Autos außerhalb Südkoreas teurer, oder die Verdienstmarge geht zurück. Als Folge sinkt die Wettbewerbsfähigkeit Hyundais – gerade im Vergleich zu Toyota. Der japanische Hersteller profitiert wiederum derzeit vom Kurs der eigenen Regierung. Diese will mit aller Macht den Wert des Yen senken, um damit die Exportchancen japanischer Unternehmen zu erhöhen.
Hyundai ist mit der Schwesterfirma Kia der fünftgrößte Autobauer weltweit. Im laufenden Jahr wollen die beiden Hersteller mindestens 7,9 Millionen Autos verkaufen, das Wachstumstempo würde sich damit aber verlangsamen. Im ersten Halbjahr verkauften sie zusammen 3,94 Millionen Fahrzeuge – ein Plus von etwas mehr als vier Prozent.
Damit blieben die Südkoreaner aber zum Beispiel hinter dem VW-Konzern zurück. Dieser konnte den Absatz in den ersten sechs Monaten um 5,7 Prozent auf 4,97 Millionen Fahrzeuge steigern. Die Wolfsburger nehmen Hyundai aber trotzdem sehr ernst, wie spätestens seit der Internationalen Automobilausstellung (IAA) im Jahr 2011 bekannt ist. Damals hatte VW-Chef Martin Winterkorn bei einem Messerundgang den Hyundai i30 genauestens unter die Lupe genommen und dabei zusehends schlechtere Laune bekommen. Das Youtube-Video mit dem Messebesuch wurde ein Hit unter Autofans. (dpa)
Christian Saß