Horst Lischka, Münchner IG-Metall-Chef und BMW-Aufsichtsrat, geht davon aus, dass künftig weniger Menschen in der Autoindustrie benötigt werden. "Den Höhepunkt der Beschäftigung werden wir 2019 überschritten haben", sagte er am Donnerstag in München. Im BMW-Stammwerk München bauten heute 2.000 Menschen Motoren, "in fünf Jahren werden es weniger sein".
Amerikanische und chinesische Konzerne wollen die Chancen der Digitalisierung und Elektrifizierung nutzen, die Vorherrschaft der drei deutschen Premiumhersteller anzugreifen. Die deutschen Autobauer müssten mehr zusammenarbeiten und Moblititätsdienstleister werden, wenn sie bald "nicht nur noch Karossenbauer" sein wollten.
Durch Zusammenarbeit Marktmacht entfalten
Von der Batteriezelle bis zum Autonomen Fahren gebe es viele Fälle, wo ein Konzern allein die Kosten nicht stemmen könne, sagte Lischka. Zusammen aber könnten sie Marktmacht entfalten. Der Zusammenschluss der Carsharing- und Mobilitätsdienste von BMW und Daimler sei ein Beispiel.
Nötig sei auch eine gemeinsame Batteriezellen-Produktion. Nicht wegen der 300 Arbeitsplätze in einer Fabrik, sondern wegen der Abhängigkeit von den Lieferanten in China und Korea: Sonst könnten diese ihre Preise einfach mal "um 30 Prozent hochsetzen, was sie im Moment gerade tun". Bis 2022 müsse das entschieden werden, weil dann die nächste Batteriegeneration komme. "BMW wär dumm, wenn sie's allein machen würden. Aber die anderen auch", sagte Lischka. (dpa)