Nach dem Verkauf der deutschen Tochter Opel will sich der US-Autobauer General Motors (GM) aus weiteren ausländischen Märkten zurückziehen. Die so frei werdenden Mittel will GM in die Märkte investieren, von denen sich der Autobauer größeren Erfolg verspricht. Die Kosten werden den Konzern zunächst im zweiten Quartal mit 500 Millionen US-Dollar belasten, teilte GM am Donnerstag mit. Gleichzeitig setzt der Konzern auf Einsparungen von insgesamt jährlich bis zu 100 Millionen Dollar.
GM werde seine Produktion von leichten Nutzfahrzeugen in Südafrika an den japanischen Fahrzeughersteller und Partner Isuzu verkaufen. Weitere oder gar höhere Investitionen in den Standort würden GM keinen Nutzen bringen, erklärte Stefan Jacoby, bei GM verantwortlich für das Auslandsgeschäft.
Der Verkauf der Marke Chevrolet werde zum Jahresende eingestellt, hieß es weiter. Wie es mit der Marke Opel in dem Land weitergeht, darüber führe GM mit dem künftigen Eigentümer PSA derzeit Gespräche, erklärte der Konzern. Bereits Ende Februar hatte GM vereinbart, den knapp 58-prozentigen Anteil an seiner ostafrikanischen Gesellschaft ebenfalls an Isuzu zu verkaufen. Auch hier soll die Marke Chevrolet vom Markt genommen werden.
Doch nicht nur in Afrika, auch in Asien streicht GM sein Geschäft zusammen. Indien gilt für die Amerikaner künftig nicht mehr als eigener Markt. In dem Land werde sich der Konzern künftig ausschließlich auf die Produktion von Fahrzeugen für den Export nach Mexiko sowie Mittel- und Südamerika konzentrieren, hieß es weiter. Der Chevrolet-Vertrieb wird Ende Jahres eingestellt. In Singapur will GM zudem seine Zentrale verschlanken, die sich für die regionalen Märkte wie etwa Australien, Neuseeland, Südkorea und Südostasien verantwortlich zeichnet.
Internationales Geschäft läuft eher mäßig
GM will sich künftig auf Märkte konzentrieren, von denen sich der Autobauer mehr Erfolg verspricht. Bereits Anfang März hatte der Konzern angekündigt, seine verlustreiche deutsche Tochter Opel an den französischen Konkurrenten PSA, zu dem die Marken Peugeot und Citroen gehören, für rund 2,2 Milliarden Euro verkaufen zu wollen. GM hat die Schwäche des europäischen Geschäfts über die Jahre nie richtig in den Griff bekommen.
Derzeit läuft das internationale Geschäft des US-Konzern eher mäßig. Im ersten Quartal etwa hatte GM nicht nur in Europa, sondern auch in Südamerika Verluste verzeichnet. Auch in der Region Asien und Afrika waren die Gewinne wegen sinkender Verkäufe in China zurückgegangen. Lediglich auf dem Heimatmarkt hatten zum Jahresbeginn die SUV- und Pick-up-Verkäufe geboomt. (dpa)