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Gabriel: Schärfere CO2-Limits schaden Autobranche

06.11.2017 10:55 Uhr
CO2-Pläne in Brüssel. Sigmar Gabriel mahnt "eine klare Ansage Deutschlands"
© Foto: Maurizio Gambarini/dpa

Die EU will eine Reduzierung der Grenzwerte um 35 bis 40 Prozent beschließen. Das dürfte sich negativ auf die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit der Branche auszuwirken, meint Sigmar Gabriel.

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Außenminister Sigmar Gabriel appelliert an die EU-Kommission, der Autoindustrie nicht durch eine Festlegung auf zu scharfe CO2-Abgasgrenzwerte zu schaden. "Eine Verschärfung der Reduktionsziele von 2021 um mehr als 20 Prozent bereits bis 2025 birgt aus meiner Sicht die Gefahr, sich negativ auf die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit der Branche auszuwirken", sagte der SPD-Politiker den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (Montag). Die EU-Kommission will dem Bericht zufolge am Mittwoch eine Reduzierung der CO2-Grenzwerte um 35 bis 40 Prozent beschließen.

In Brüssel stehe der deutsche EU-Kommissar Günther Oettinger (CDU) "mit seiner kritischen Haltung dazu weitgehend alleine, weil kein anderes Land einen so hohen Anteil an großvolumigen Autos produziert wie Deutschland", sagte Gabriel, der im Kabinett von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bis Anfang 2017 als Wirtschaftsminister fungiert und danach das Außenamt übernommen hatte.

Er mahnte "eine klare Ansage Deutschlands" an, bekannte aber zugleich, dass eine solche angesichts der laufenden Jamaika-Sondierungen von Union, FDP und Grünen "kaum zu erwarten" sei. Die Grünen würden eine solche Regulierung "sehr begrüßen", sie hätten "in der Vergangenheit die Interventionen von CDU und SPD zugunsten der Jobs in der Autoindustrie immer als 'Lobbyismus' und 'Einknicken vor der Autoindustrie' gegeißelt". (dpa)

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KOMMENTARE


wallibelli

06.11.2017 - 14:41 Uhr

Die Hersteller sind schon jetzt ziemlich gebeutelt. Bei der Festlegung der CO2 -Ziele für 2020/21 war nicht vorgesehen, den für sie vorteilhaften NEFZ-Prüfzyklus ab 1.9.2017 durch den realistischeren WLTP-Prüfzyklus bei der Fahrzeug-Typrüfung azu ersetzen. Nun liegen die ersten Ergebnisse vor und es zeigt sich, dass nach neuem Prüfzyklus, die Verbrauchs- und CO2 Werte überwiegend um 20 % und mehr steigen. Damit die Strafzahlungen erträglich bleiben handelt man zzt. mit der EU-Kommission einen Nachlass aus. Von den erhöhten CO2 Werten sollen nur 20% in den Flottendurchschnittsausstoß einfliessen. Eins ist sicher, einen Ablass für den Kunden bei der KFZ-Steuer für die unplanmäßige Steigerung der CO2 Werte gibt es nicht. Bei WLTP-geprüften Fahrzeugen muss jedes Gramm Mehrausstoß mit 2,-€ jährlich ab 1.9.2018 versteuert werden.


Manfred Lamer

06.11.2017 - 15:02 Uhr

es wäre ja schon mal schön, wenn der tatsächliche CO2-Ausstoß dem ausgewiesenen Prüfstandswert entsprechen würde. Aber derzeit liegen die Verbräuche ja um 40 % drüber. Und die Hersteller freuen sich über jedes Dickschiff vom A8 über den geplanten Q8, den Touareg oder Allspace. Egal wie der Hersteller heisst, man sucht sein Glück in riesigen und schweren Fahrzeugen, da dort der leichteste Gewinn zu erzielen ist. Und Siggi-Pop geht in seiner Rolle in der Opposition schon excellent auf. Die SPD besinnt sich auf ihre arbeiternde Klientel und fördert fortan die beschäftigungssichernde Braunkohle und den Bau von schweren und aus Umweltsicht unnötigen Fahrzeugen. Dick und Doof waren früher mal zwei; heute schaftt den Job in der SPD glatt einer


Stefan O.

07.11.2017 - 09:54 Uhr

Bevor die CO2 - Grenzwerte bei PKW immer und immer weiter reduziert werden ohne Rücksicht auf die Machbarkeit und den Wirtschaftsstandort Deutschland, sollten endlich einmal die Vorschriften an anderen Stellen verschärft werden. Es muss ganzheitlich gesehen werden, der Anteil der CO2-Emmisionen, der auf den Straßenverkehr in Deutschland zurückzuführen ist, liegt unter 20% gemessen an den Gesamtemissionen. Wo bleibt der Fortschritt bei Kraftwerken, also bei der Strom- und Wärmeerzeugung, was ist mit dem ganzen Schweröl, welches die meisten Schiffe auf den Weltmeeren verbrennen? Die Verteufelung des Auto´s mitsamt unsinnigen Ausstiegsterminen aus der Produktion von Verbrennungsmotoren ist doch purer Populismus. Jeder weiß doch, dass ein Elektrofahrzeug nur so umweltfreundlich ist, wie die Quelle, aus der der Strom hierfür gewonnen wird. Aktuell besteht der Strommix in Deutschland maximal zu einem Drittel aus erneuerbaren Energien., der Rest ist immer noch Kernkraft, Erdgas und natürlich Kohle (KOHLE, anachronistischer geht´s kaum), wer will uns hier eigentlich für dumm verkaufen???


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