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Fiat Chrysler/Renault: Frankreich verlangt Garantien für Auto-Fusion

28.05.2019 14:16 Uhr
Fiat Chrysler/Renault: Frankreich verlangt Garantien für Auto-Fusion
Der französische Staat hält 15 Prozent an Renault und hat deshalb bei dem Milliardendeal mitzureden.
© Foto: Renault

Sollten Renault und FCA zusammengehen, pocht der französische Wirtschaftsminister auf den Erhalt von Stellen in den heimischen Werken. Auch die Abnahme von Elektroauto-Batterien aus europäischer Produktion will er überwachen.

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Für eine mögliche Fusion der Autohersteller Fiat Chrysler und Renault verlangt Paris die Zusicherung, dass in Frankreich Stellen in der Fertigung und Werke erhalten bleiben. Er werde sehr wachsam sein, kündigte Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire am Dienstag im Sender RTL an. Falls der neue Autoriese gebildet werde, müsse er zudem Elektrobatterien aus europäischer Produktion abnehmen. Deutschland und Frankreich hatten dazu eine milliardenschwere Industrieinitiative gestartet (wir berichteten).

Fiat Chrysler hatte am Montag angekündigt, eine Fusion mit Renault anzustreben. Es würde der weltweit drittgrößte Autohersteller mit 8,7 Millionen Fahrzeugen im Jahr entstehen. Fiat Chrysler hatte zwar versichert, es sollten keine Fabriken geschlossen werden, sich aber zur Beschäftigung in dem neuen Verbund nicht detaillierter geäußert.

Der französische Staat hält 15 Prozent an Renault und hat deshalb bei dem Milliardendeal mitzureden. In einer neuen Gesellschaft von Fiat Chrysler und Renault würde der Staatsanteil auf etwa 7,5 Prozent sinken.

Le Maire verlangte zudem ausdrücklich, dass eine Fusion den Rahmen der bestehenden Autoallianz zwischen Renault mit den japanischen Autobauern Nissan und Mitsubishi respektiert. Renault-Präsident Jean-Dominique Senard sei nach Japan gereist, um mit den Partnern zu sprechen. Nach der Verhaftung des damaligen Topmanagers Carlos Ghosn wegen angeblichen Verstoßes gegen Börsenauflagen in Japan hatte es im französisch-japanischen Autobündnis schwer gekriselt. (dpa)

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KOMMENTARE


Dr. Peter Justus

29.05.2019 - 00:17 Uhr

Fusion als Therapie oder ‚Fusionitis‘?Angesichts der in der Autobranche allgemein um sich greifenden Neigung zu Übernahmen oder Zusammenschlüssen unter Großen(Herstellern)und Kleinen(Händlern) ist der neue Anlauf seitens FCA nun alles andere als erstaunlich. FCA’s verstorbener CEO Sergio Marchionne hatte diese nach seiner Auffassung unvermeidlichen Pläne schon in den ersten Jahren seiner Tätigkeit propagiert. Man erinnere sich an seinen Besuch im Kanzleramt in Berlin in Sachen Übernahme oder Fusion mit Opel...Die damals bereits existierenden Probleme, also vor der eigentlichen FCA - Ära waren eigenverantwortet und so ist es bis heute.Nur kamen noch zwei strategische Fehler hinzu:-eine erneut verfehlte Modellpolitik, mangelhafte Modellpflege, falsche Typenpositionierung(Schrumpfung des Fiat-Modellangebotes, fast vollständiger Verzicht auf die Marke Lancia, Wegfall A.R. MiTo, jahrelanges warten auf A.R. Giulia mit immer noch fehlendem Kombi)-verfehltes Marketing, vor allem verfehlte (Händler-)Netzentwicklung mit völlig überflüssigen Kündigungen u.v.m.Zitat: „...ein Kombi ist für den Weltmarkt nicht relevant, weltweit(USA, China)verkaufen wir eher Limousinen...“Und dann bleibt der erwartete weltweit erhoffte Erfolg (‚global player‘) aus und Audi(VW), BMW, Mercedes und Volvo verkaufen nicht nur in Italien neben ihren SUVs fleißig weiter ihre Kombifahrzeuge...Und auch und vor allem in Europa hat man dann nicht einmal mehr das bisherige Portfolio, denn -ein SUV ist nun mal kein Kombi(A.R. 159=70% Kombianteil),-keine ausreichende Modellpalette(MiTo ersatzlos gestrichen), -keine Einsteigermodelle mehr, weil man jetzt Premiumanspruch propagiert(?).So müssen die dringend benötigten Payments für konzernweit erforderliche Innovationen ausbleiben und Neuankündigungen werden wenn überhaupt verspätet realisiert.Die überflüssigen Kündigungen der Händlerverträge mit unsäglichen Auflagen in den sog..‚Letters of Intent’ waren (auch dem Premiumanspruch geschuldet...?) überdies verheerend für die Verkaufszahlen in Europa.Und nun also schliesst sich der Kreis - wie in den späten 50ern/frühen 60ern schon einmal denkt man an Frankreichs Renault - Konzern:Da gab es, wenn auch aus anderen Gründen schon einmal eine Kooperation mit Renault und z.B. Alfa Romeo in Form der Lizenz-Produktion von Dauphine, R4 oder im Gegenzug einiger Produkte von A.R. (Alfa Romeo de Paris) und später die fragwürdige Allianz mit Nissan(ARNA).Wird der Plan jetzt aufgehen?Für die Protagonisten und deren Mitarbeiter sowie für die Vielfalt im Angebot für ihre Kunden bliebe es zu hoffen.In bocca al lupo - bonne chance - viel Glück!Dr. P. Justus


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