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Experte: Elektroautos als Zweitwagen attraktiv

03.09.2009 08:58 Uhr
Dirk Uwe Sauer
Batterieexperte: Professor Dirk Uwe Sauer von der RWTH Aachen.
© Foto: RWTH Aachen/Peter Winandy

Nach Einschätzung von Dirk Uwe Sauer von der RWTH Aachen bleibt die Kurzstrecke in den nächsten 20 Jahren das Metier für rein batteriebetriebene Fahrzeuge. Für lange Distanzen bevorzugt der Professor auf absehbare Zeit Plug-in-Hybride.

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Autos mit rein elektrischem Antrieb eignen sich nach Expertenmeinung auf absehbare Zeit vor allem als Zweitwagen. "Das reine Elektrofahrzeug wird auch in den nächsten 20 Jahren ein Kurzstrecken-Fahrzeug bleiben", sagte Professor Dirk Uwe Sauer von der RWTH Aachen im Gespräch mit der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Aber auch hier sieht der Experte ein enormes Marktpotenzial, schließlich würden in Deutschland gut zehn Millionen Autos als Zweitwagen genutzt. Die Elektroautos seien mit einer Reichweite von rund 100 Kilometern pro Stromladung ideal für den Stadtverkehr. Für mittlere und lange Strecken sieht der Experte in den nächsten 20 bis 30 Jahren als bevorzugte Variante Plug-in-Hybride, bei denen ein verkleinerter Verbrennungsmotor mit einem Elektromotor gekoppelt wird. Bei diesen Fahrzeugen müssten die Autofahrer ihre Gewohnheiten nicht umstellen und keine Abstriche bei der Reichweite hinnehmen. Batteriebetrieben könnten zwischen 30 bis 50 Kilometer zurückgelegt und damit rund 70 Prozent aller Fahrten abgedeckt werden. Eine Nachladung könnte problemlos an einer normalen Steckdose zu Hause oder am Arbeitsplatz erfolgen. Auf Urlaubsfahrten stünde dann aber der Verbrennungsmotor zur Verfügung. "Dies ist in Bezug auf CO2-Einsparungen pro eingesetztem Geld die effizientere Möglichkeit gegenüber den rein elektrischen Fahrzeugen." Denn einerseits reiche der Elektromotor für die Stadtfahrten und helfe damit, den CO2-Ausstoß zu verringern. Andererseits sei ein Elektromotor mit einer Reichweite von bis zu 50 Kilometern preislich deutlich günstiger als einer, der auch Reichweiten von mehreren Hundert Kilometern ermöglichen soll. Aus Mangel an Alternativen Mit einem Durchbruch bei den Elektroautos rechnet der Experte fest: "Letzten Endes fehlen für den Individualverkehr langfristig Alternativen zum Elektroauto, denn Benzin wird dauerhaft nicht zu akzeptablen Kosten verfügbar sein. Es ist nicht die Frage, ob die Elektroautos kommen, sondern wann." Die Ladezeiten sieht Sauer nicht als Hemmschuh. Bei den rein elektrischen Fahrzeugen reichten zwei Stunden Strom aus einer Standard-Steckdose für eine Reichweite von 37 Kilometern. "Damit sind Stadtfahrten weitgehend abgedeckt." Auch das derzeit bestehende Stromnetz könne viele Millionen Fahrzeuge ohne einen Ausbau aushalten. Das Ziel der Bundesregierung, dass bis 2020 eine Million Elektrofahrzeuge auf Deutschlands Straßen fahren soll, hält Sauer für eher konservativ. Schließlich wollten fast alle großen Hersteller in den nächsten zwei Jahren Autos mit Elektroantrieb auf den Markt bringen. "Zudem wird völlig unterschätzt, dass aus dem asiatischen Markt kleine, billige Fahrzeuge auf den Markt kommen werden, die weniger als 10.000 Euro kosten."

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KOMMENTARE


Dettinger

03.09.2009 - 18:21 Uhr

Wesentlich beschleunigt würde die Einführung von Elektroautos für Kurzstrecken durch die Einführung von "Wechselkennzeichen" für zwei Fahrzeuge, so wie dies in der Schweiz schon seit vielen Jahren möglich ist. Wenn das möglich wäre gebe ich morgen meine Bestellung bei Smart auf für ein Fahrzeug das noch gar nicht angeboten wird. Dafür sind aber die Behörden bei uns wahrscheinlich zu konservativ und schwerfällig. Das müssen uns Andere z.B. Franzosen zuerst vormachen. So wie schon Gottlieb Daimler mit seiner Erfindung auch zuerst bei den Franzosen auf Interesse stieß. Dasselbe gilt für Fax-Gerät , Kugelschreiber usw.


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