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Europäische Autoindustrie: Mehr Kaufanreize für E-Fahrzeuge gefordert

29.11.2023 16:08 Uhr | Lesezeit: 4 min
Luca de Meo
Luca de Meo steht auch 2024 an der Spitze des Herstellerverbands ACEA.
© Foto: ACEA

Die Autobosse legen ein Manifest für eine wettbewerbsfähige Branche und einen Fahrplan für ein EU-weites Mobilitätsökosystem vor.

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Die europäische Autoindustrie will von der Politik mehr Anreize für den Kauf von Elektroautos. In einem am Mittwoch vorgestellten Manifest fordert der Branchenverband ACEA eine "Ausweitung von Kaufanreizen, Beschaffungsprogrammen und Steuervorteilen für Verbraucher und Unternehmen". Die Forderungen für die kommenden Jahre richten sich an das Europaparlament und die EU-Kommission.

Die Industrie müsse mit der Politik zusammenarbeiten, und die Voraussetzungen schaffen, damit eine breite Palette klimafreundlicher Fahrzeuge hergestellt werden könne, sagte Verbandspräsident Luca de Meo. Dazu zählten auch kleine, erschwingliche Elektrofahrzeuge, die gewinnbringend in Europa produziert werden könnten.

De Meo erklärte, dass die Autoindustrie sich mitten in der größten Transformation seit über einem Jahrhundert befinde. "Die Notwendigkeit der Dekarbonisierung steht für uns außer Frage. Dafür investieren wir Milliarden – weit mehr als jede andere Branche." Im Manifest des ACEA heißt es dazu, dass weniger klimaschädliches CO2 in die Atmosphäre gelangen müssten. "Die Zukunft unseres Planeten steht auf dem Spiel."

EU-Regulierung: De Meo beklagt "widersprüchliche Vorschriften"

Die Autoindustrie stellte auch eine Roadmap für ein EU-weites Mobilitätsökosystem vor. Der Plan basiert auf den drei Säulen Angebot, Produktion und Nachfrage und soll künftig gemeinsam mit den Hersteller-Partnern umgesetzt werden. De Meo beklagte, dass in der Autobranche bis 2030 durchschnittlich acht oder neun EU-Verordnungen pro Jahr in Kraft treten würden. "In einigen Fällen handelt es sich dabei um widersprüchliche Vorschriften." 

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Der Chef des französischen Autobauers Renault bekräftigte, dass Europa dringend einen ganzheitlichen Ansatz für die Herausforderungen der Branche verfolgen müsse. Dieser sollte die gesamte Wertschöpfungskette von den vorgelagerten bis zu den nachgelagerten Bereichen umfassen. "Denn die Probleme, mit denen wir konfrontiert sind, ziehen sich quer durch alle Sektoren: Automobil, Bergbau, Energie, Infrastruktur und darüber hinaus. Wenn man sich unsere globalen Wettbewerber anschaut, sieht man, dass sie das sehr gut können", so der Manager weiter.

Die Autoindustrie ist ein entscheidender Wirtschaftszweig in Europa. Verbandsangaben zufolge beschäftigt sie rund 13 Millionen Menschen und hat einen Anteil von sieben Prozent am Bruttoinlandsprodukt der EU.

Am Dienstag wurde ebenfalls bekannt, dass de Meo vom ACEA-Vorstand für eine zweite Amtszeit als Präsident wiedergewählt worden sei. Bekanntlich wird der Verbandsvorsitzende von den Chefs der Mitgliedsunternehmen für ein Jahr gewählt, das einmal verlängert werden kann.


Hintergrund

Das ACEA-Manifest "Eine wettbewerbsfähige europäische Automobilindustrie, die die Mobilitätsrevolution vorantreibt" ist Teil der verbandseigenen #FutureDriven-Kampagne. In diesem legt der Verband seine Vision für eine Branche dar, die Nachhaltigkeit, hochqualifizierte europäische Arbeitsplätze, sicheren und zuverlässigen Verkehr, Wettbewerbsfähigkeit auf globaler Ebene und zugängliche Mobilität für alle unterstützt. Die Grundsatzerklärung enthält wichtige politische Empfehlungen für das nächste fünfjährige Mandat der EU und auch einen Aktionsplan für ein wettbewerbsfähiges europäisches Mobilitätsökosystem.

Weitere Informationen: https://www.futuredriven.eu/manifesto/




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